T081

Kapitel 8.1.

  • Und so gehts weiter


Als ich von einer Postsendung eine Palette übrig hatte, nahm ich sie mit nach Hause und Balu S. fand es toll, diese zu besteigen. Ich hatte außerdem noch mehrere runde Hölzer zu einem Steg zusammengebunden und er lernte nun, vom Podest über den schmalen Steg aus wackeligen runden Hölzern zu laufen. Vorübung zu einer Hängebrücke!

Podest mit Holzsteg 

Als ich auf der Veranda zum Frühling hin unseren großen Sitzkorb aufhängte, wollte Balu S. natürlich genau wissen, was das ist.

Und schon saß er drin, schaukelte herum und sprang dann durch die Armöffnung an der Seite wieder hinaus. Ein verrückter Vogel!

Ich konnte es für das Foto dann wiederholen!

Balu im schwankenden Sitzkorb 

Seine Neugierde und sein ungestümes Verhalten führen allerdings auch manchmal zu Problemen.

Auf dem letzten Ausritt bekam ich plötzlich einen Schreck, als meine Freundin feststellte, dass Balu, der ja immer mitläuft, blutete.

Sein weißes Vorderbein war blutüberströmt.

Als wir anhielten, schien er es erst zu merken und putzte sich seinen weißen Stiefel wieder sauber. Doch das große Loch, das ich da entdeckte, war nicht so leicht zu stopfen.

Vermutlich war er mit dem Vorderlauf in einen Stacheldrahtzaun geraten.

Zu Hause angekommen, hieß es also erst mal desinfizieren und die fast 2 cm lange Wunde zu flicken, was ich mit 3 Metallklammern schnell löste.

Beim 2. Hineinschießen mit dem "Tacker“, wie wir das Ding spaßeshalber nennen, tat es ihm dann doch etwas weh, und er kroch danach ganz ängstlich erschrocken um mich herum.

Doch er musste sich noch einmal für die letzte Klammer hinlegen, und er war sichtlich froh, als endlich alles überstanden war.

Zur Sicherheit, um ihm vom Lecken abzuhalten, band ich locker eine Binde drum, und er sah nun wirklich schwer krank aus.

Zum Glück verheilte die Wunde problemlos, und nach einigen Tagen konnte ich die Klammern entfernen.

Graben ist auch so eine Leidenschaft von Balu S. geworden. Nicht nur, dass er im Garten Löcher gräbt, um teilweise seine Knochen darin zu vergraben. Nein, auch im Haus probiert er es.

Mit größten Bemühungen versuchte er neulich, seinen Kauknochen auf dem Sofa unter einer Decke zu vergraben. Nach einem kurzen Moment Pause holte er ihn dann wieder hervor, positionierte ihn an einer anderen Stelle, um ihn dann erneut wieder mit vorsichtigen Stubsern seiner Nase zu vergraben. Verflixt! Leider ließ sich die Decke so schwer mit seiner Nase über den Knochen verteilen.

Wir amüsierten uns jedenfalls köstlich!

  An einem unserer Übungsnachmittage mit dem Pferd war auch Bernice wieder mit dabei.

Mit den Pferden übten wir wieder fleißig Spanischen Schritt, Seilspringen usw.

Balu ließ ich zum ersten Mal vom Boden aus auf den Rücken des Pferdes springen, was auch sofort klappte.

Ich muss aber dazu sagen, dass mein Pedro nur ein Rückenmaß von  1.38 m hat.

Ich freue mich immer darüber, dass mein Pferdchen sich das alles so brav gefallen lässt. Selbst, wenn es zu seinem Schutz vor den Krallen des Hundes mal keine Decke trägt.

Ich merke an Bernice, die sehr vorsichtig in Gegenwart des Pferdes ist, wie sicher er sich um unsere Pferde herum bewegt und keinerlei Angst vor diesen hat, weil er diese von klein an gewohnt ist.

Nicht nur der Mensch ist ein „Gewohnheitstier“.....

Die Wochenenden verbringen wir gerne in der Natur, und dazu wandern wir viele Stunden umher. Unsere letzte Wanderung führte uns unverhofft auch an einem großen Ritterlager in der Nähe von Limburg-Weilburg vorbei. Es wurden Ritterspiele abgehalten, und es gab eine große Anzahl von lustigen Ständen, alles aus der Mittelalterzeit.

Als plötzlich Kanonenschüsse von der Burg losdonnerten, erschrak ich mich zu Tode. Unser vierbeiniger Freund schien diese allerdings gar nicht zu registrieren.

Mein Mann kommentierte nur trocken: Na, Schussfest ist er ja!

Balu interessierte sich viel mehr für die vielen anders gekleideten Menschen, die sich teilweise in Felle gehüllt hatten und besonders für all die Leckereien, die sie aßen und freute sich, wie immer, besonders über die vielen netten Hunde, die in großer Anzahl vertreten waren.

Ich erstand von einer Magdfrau ein Kuhhorn, dem man mehr oder weniger schöne Töne entlocken konnte.

Es ist zwar kein Alphorn, doch als echtes Wäller Kuhhorn fand ich es passend, um unser Team für das Wäller Treffen zum Wäller Tanz anzukündigen.

Und das sollte nun am nächsten Wochenende losgehen.

Ich freute mich schon auf seine Geschwister, die ich endlich wiedersehen konnte. Denn nun sind sie schon 9 Monate alt.

Unser Balu Schröder ist jetzt schon 60 cm groß und wiegt 32 kg.

Er hat sich zu einem stattlichen Junghund ausgewachsen.

Nun war ich gespannt, was aus den anderen Jung-Wällern geworden ist. 

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