T10

Kapitel 10.0. im Jahr 2002

Ab 1. Jahr

August

Nun ist unser Kleiner bereits ein Jahr alt und wäre von seiner Entwicklung her wohl mit einem 18-jährigen jungen Mann zu vergleichen.

Angst

Umso verblüffter war ich, ihn erst in diesem Alter zum ersten Mal richtig ängstlich zu erleben.
Als ich wie immer unseren Morgenspaziergang mit ihm machte, hörten wir sehr merkwürdige quietschende Geräusche, die vermutlich von einem Arbeitsgerät, vielleicht ein Bagger oder Ähnliches herrühren konnten. Balu S. verharrte regungslos und starrte in die Richtung, woher die Geräusche kamen.
Es waren wirklich sehr unangenehme Quietschtöne, die sich fast so anhörten, als ob man Hunde quälen würde, also wie Schmerzensschreie.
Unser Hund jedenfalls schien es auch zu einzuordnen, denn er traute sich nicht mehr weiterzugehen. Seine Rute sackte ab fast zwischen die Hinterläufe, und er begann sogar zu zittern. Ein Vorgang, den ich bisher noch nie bei ihm beobachtet hatte. Ich konnte ihn nicht bewegen, weiter zu gehen. Er blieb alle zwei Schritte stehen, schaute in die Richtung, wo die Geräusche herkamen, und als ich umdrehte, war er glücklich, ganz schnell nach Hause laufen zu können.
Dort fühlte er sich deutlich sicherer.
Er fand das Ganze aber doch so interessant, dass er sofort wieder nach draußen ins Freie ging, um der Sache weiter auf den Grund zu gehen.
Später normalisierte sich sein Verhalten wieder, - die Quietschtöne waren auch nach einer Weile verschwunden,- doch ich war schon erstaunt, wie sehr er auf diese Geräusche reagiert hatte.
Allerdings kennen viele Hundebesitzer die Angst der Hunde, wenn man beim Tierarzt ist, besonders, wenn man dort die Schmerzensschreie anderer Hunde hören kann.
Es könnte sich um eine angeborene Schutz-Reaktion handeln, die den Hund als Meutetier dazu veranlasst, zu fliehen, wenn er glaubt, dass ein Artgenosse Schaden erleidet.
Eine Art Selbsterhaltungstrieb vielleicht.

Film beim Agility

Ein Filmtag für Agility war geplant, und so legten wir los.
Britta hat ja alle Geräte neu auf ihrem Übungsplatz, und diese waren wirklich liebevoll gebaut und bemalt worden.
Mit Elan, wie gewohnt, nahm unser Balu alle diese Hindernisse, die er doch nie zuvor gesehen hatte.
Auch der Schlupf wurde sofort gemeistert, da er schnell erkannt hatte, dass man da auch hindurchkriechen konnte.
Ich wollte fürs erste Mal den Schlauch anheben, doch soweit kam ich gar nicht, da war er schon hindurchgeschlüpft.
Der aufgehängte Reifen war da schon schwieriger. Das kannte ich von meinen anderen Hunden auch. Sie haben oft Probleme zu erkennen, wo hindurch sie springen sollen, wenn da zusätzlich zum Reifen auch noch die Ketten hängen.
Doch nachdem ich ihm gezeigt hatte, welche Öffnung ich meinte, klappte auch das.
Seine Springbegeisterung ist vollkommen, und nachdem wir die einzelnen Elemente gesprungen waren, wagte ich dann einen kompletten kleinen Parcours, den wir auch mit hoher Geschwindigkeit gezielt vollbrachten.

Es macht einfach Spaß, mit diesem agilen und so leicht lenkbaren Hund Sport zu betreiben.

Balu achtet sehr auf mich

Ich versuche ihm mit meiner nach unten zeigenden Handfläche zu zeigen, dass er die Wand auch über die rot angemalten Zonen hinweg nach unten laufen und nicht springen soll.
Britta mit Bernice stand uns da übrigens in nichts nach. Auch diese beiden bilden ein super Team. Die kleine Maus muss sich für den Weitsprung natürlich mehr anstrengen als ihr großer Bruder, doch trotzdem war es kein Problem.

Bernice verfolgt das Geschehen

Noch leichtfüßiger im Springen ist übrigens die kleine Westerwälder Kuhhund Mix Hündin von Britta. Sie hüpft eher wie ein kleiner Floh!
Auf den Fotos wird man die begeisterten Sportler sicherlich gut erkennen, dachten wir.
Doch leider waren unsere Hunde so schnell, dass auf den Fotos, die wir aus dem Film nehmen wollten, nur Striche zu sehen waren!
Wir werden es also noch mal wiederholen.

Balu wird böse

Ende August habe ich unseren Hund zum ersten Mal böse erlebt.
Er hatte seit einigen Wochen einen neuen Spielkameraden, eine noch ganz junge Neufundländer Hündin.

Es ist zu schön, den beiden beim Toben zuzusehen. Balu macht sich dabei ganz klein und rollt sich auf den Rücken, damit die Kleine mutiger wird. Und sie wird es täglich mehr!
Doch als sich die Hunde eines Tages bei einem Spaziergang in den Wiesen trafen, hatten wir mit Balu vorher viel mit dem Ball gespielt. Er war also ganz wild auf diesen Ball. Als nun die kleine Hündin in die Nähe seines Balles lief, wurde er auf einmal ganz sauer, und mit lautem Geknurr griff er sie an.
Wir waren ganz erstaunt, denn es war ein Verhalten, dass ich bisher noch nie an ihm beobachtet hatte.
Die kleine Hündin war auch ganz beeindruckt, hatte aber schnell begriffen, dass es nur um den Ball ging, und nach einer Weile tobten die zwei wieder vergnügt umher.
Allerdings wollte er gar nicht so recht spielen, ließ sich nur schwer überreden. Wir hatten den Ball weggesteckt, damit er mit der Kleinen spielen sollte, doch er suchte nur ständig nach dem Ball.
Ganz offensichtlich kommt jetzt ein Verhalten zu Tage, dass ich von ausgeprägten Arbeitshunden her gut kenne.
Sie wollen dann mit dem Menschen arbeiten, und es interessiert sie dann auch nichts anderes. Hunde die mit ihnen spielen wollen, werden sogar notfalls attackiert, man möchte in Ruhe gelassen werden, man möchte arbeiten.
Es sieht so aus, als ob auch Balu sich langsam zu diesem Typ hin entwickelt.
Wenn sich weder mein Mann noch ich mit ihm beschäftige, kann er mit anderen Hunden durchaus mit einem Spielzeug spielen. Auffordernd trägt er es dann vor dem Spielpartner herum, fordert zum Nachlaufen auf. Doch dann ist es eben ein Spiel unter Hunden. Auch wenn beide am selben Spielzeug ziehen, macht es beiden Spaß.
Wobei Balu S. allerdings inzwischen die Taktik entwickelt hat, das Spielzeug einfach nur festzuhalten. Irgendwann lässt der andere dann doch los, und er hat gewonnen.
Das Spiel, sprich Arbeiten mit dem Menschen scheint für diese Arbeitshunde etwas anderes zu sein.
Es ist wichtiger als alle Hunde. Ein Verhalten, was eindeutig durch Selektion in der Zucht verstärkt wurde, da es vom Menschen gewünscht wurde.
Dazu kommt die Eifersucht unseres Hundes, die auch immer deutlicher wird.
Balu mag es nämlich neuerdings gar nicht mehr, wenn man sich mit jemand anderem beschäftigt. Er möchte der Mittelpunkt sein!
Noch knurrt er nicht, (was durchaus auch kommen könnte) aber er drängt die anderen möglichst beiseite, wenn sie sich mir nähern wollen.
Auch seinen Körper setzt er dabei gezielt ein.
Das macht er übrigens auch bewusst bei Angriffen.
So hat er bereits zum zweiten Mal die kleine Fuchshündin Siska meiner Freundin Britta einfach zu Boden gedrückt, als diese ihm zu frech wurde.
Das Ergebnis war verblüffend. Die Kleine ließ ihn fortan in Ruhe.

Urlaub an der Küste

Es ging für ein Wochenende an die Küste von Holland.
Balu fiel mal wieder positiv durch sein angenehmes Verhalten im Hotel auf. Allerdings war es gar nicht so einfach, eins zu finden, in das man Hunde mitnehmen konnte.
Es war mir bisher gar nicht so bewusst gewesen, dass Holland in Beziehung auf Hotels so „hundeunfreundlich“ ist.
Vielleicht waren wir in der falschen Stadt gelandet?...
Wir machten lange Spaziergänge am Strand, und Balu holte pausenlos sein schwimmendes Spielzeug aus dem Meer.
Wir trafen auch viele andere Hunde, und er konnte ausgiebig herumtoben.
Auf dem Foto sitzt unser Balu neben seinem Sternzeichen. Genauso stolz, finde ich!

Unsere Drei vertragen sich immer noch gut. Hier sieht man sie einträchtig auf unserer Bank

Spaß zu Hause

Bei einem Besuch von Britta bei uns musste mal zum Spaß die Schubkarre herhalten, und die Hunde wurden zur Abwechslung mal herumgefahren.
Wie man sieht, hilft auch die kleine Nadine tüchtig mit!.

Balu liebt das Nagen von Knochen. So hatte ich ihm mal einen großen Kalbsknochen mitgebracht. Wie sehr er sich damit beschäftigen kann, sieht man hier:

September
Ausstellung

Britta hatte alle Wäller Freunde im Umkreis zusammen- getrommelt, um die Rasse Wäller auf der Hunde-Ausstellung in Heimbach vorzustellen. So waren wir denn auch mit Jadie und ihren Kindern Bernice, Brösel, Benga und Balu vertreten.

Balu und Brösel

Alle Wäller erhielten die jeweiligen Höchstnoten in der Bewertung und durften die entsprechenden Pokale als Europa-Sieger  mit nach Hause nehmen.

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Bernice mit Pokal

So edel sehen diese Pokale aus!

Eselwanderung

Um einmal viele Esel kennen zu lernen- die tierischen wohl gemerkt !- nahmen wir an einer Eselwanderung in unserer Nähe, im Raum Limburg, teil.
Da die vielen Esel fremde Hunde nicht gewohnt waren und möglicherweise austreten würden, ließen wir die Hunde zu ihrem eigenen Schutz an der Leine.
Das war für Balu etwas Neues, ist er es doch gewohnt, immer frei herumzulaufen.
Balu interessierten die Esel allerdings nicht die Bohne, - für ihn war es wohl kein Unterschied zu unseren Ponys- er wollte viel lieber mit Schwesterchen Bernice toben.
So war er nach unserer mehrstündigen Wanderung auch nicht genügend ausgetobt, und wir mussten das zu Hause noch nachholen.
Zur Erinnerung hier mal einige Fotos:

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Wäller Balu und Bernice und Esel in allen Sorten

Katzen

Eine neue Herausforderung für Balu: 2 junge Kätzchen sind bei uns eingezogen!
Der erste Tag verging damit, dass er die Kleinen nur beobachtete. Es war wie im Kino!
Er ließ die Beiden nicht aus den Augen, selbst wenn sie schliefen!
Nach einigen Tagen fixierte er sie nicht mehr ganz so stark, doch er folgte ihnen immer noch auf Schritt und Tritt. Ich traute ihm nicht über den Weg!
Nachdem er nach einem kurzen Schnappen nach einer Kleinen von mir einen starken Verweis erhielt, wiederholte sich das allerdings nicht mehr.
Er begann dann eines Tages, sie abzulecken, und ich hatte den Eindruck, dass er sie nun eher für kleine Hunde hält. Er bringt Ihnen sein Spielzeug, und versucht, sie zum Spielen zu animieren.
Ich nehme an, dass die erste Hemmung, sowie das starke Fixieren bei den kleinen Katzen dadurch zustande kam, dass unsere alte Katze ihn nicht leiden konnte. Immerhin war er hier in dieses Haus, das doch ihr gehörte, einfach eingezogen!
Sie hatte ihm mehrfach mit Ohrfeigen zu verstehen gegeben, dass sie ihn hier nicht leiden kann.
Vielleicht hatte er bei den kleinen Kätzchen auch erst eine derartige Reaktion erwartet.
Da sich diese aber nicht um ihn kümmerten, wurde er mutiger. Schließlich wagte er es nach Tagen, sie zu beschnuppern und schließlich abzulecken. Da war der Bann gebrochen, und er stupste und putzte sie nun ständig.
Interessant war, dass die Kleinen sich das alles gefallen ließen, im Gegenteil, es sogar genossen!
Auch, dass er sie ständig hütete!

Frisbee

Wir sind im Frisbee Fieber!

Balu hat eindeutig Spaß an dieser Scheibe, und ich habe beschlossen, das Spiel etwas professioneller anzugehen, um nichts falsch zu machen.
Nachdem ich tagelang im Internet rumgegraben und mich über diesen Sport schlau gemacht hatte, hatte ich das Glück, dass eine auf der letzten Europa-Meisterschaft des Dog-Frisbees sehr erfolgreiche Frisbee Spielerin, Janine Wittlich, uns auf einem unserer Wäller Treffen in Limburg ihr Können mit ihrem Border Collie Mix  Chess vorstellte
Es war faszinierend, zuzuschauen, mit welcher Leichtigkeit dieses Team spielte.
Janines Begeisterung für diesen Sport übertrug sich sofort auf mich. Das war mal wieder eine neue Möglichkeit, mit dem Hund Spaß zu haben.
Dazu sah ich die Möglichkeit, die vielen Elemente des Dog-dancings, die Balu beherrschte, hier sinnvoll einzubauen.
Nun übten wir fleißig nach Janines Anleitung mit der Scheibe, und Balu war in Kürze total wild darauf.
Mit diesen Spezialscheiben für Hunde, die Janine uns zeigte, und die wir uns ganz schnell besorgten, war es mir nun zum ersten Mal möglich, diese so zu werfen, dass sie Balu problemlos aus der Luft fangen konnte.
Janine zeigte uns auch diverse Körpertricks mit dem Hund, die ich höchst interessant fand.
Ich brachte einige davon meinem Hund ganz schnell bei, so das Hochspringen auf den Arm, das Überspringen von Armen und Beinen und das Aufspringen auf den Rücken.

Frisbee ist wirklich ein dynamischer Spaß für Mensch und Hund.

Noch mehr
Frisbee-Fotos

Oktober
Zuchtzulassung

Das magische Wort für die Überprüfung unserer Wäller für die gewünschte Zulassung zur Zucht.
Am 19. Oktober war es soweit, dass 6 Wäller, davon 5 Wäller vom Malberg, in Limburg den Bewertern des 1.WCDs vorgestellt wurden.
Das fleißige Üben hatte sich bezahlt gemacht.
Alle Wäller konnten die gestellten Aufgaben mit Bravour absolvieren.
Wir waren den Ablauf einige Wochen zuvor mit allen Wällern, die sich regelmäßig jeden Mittwoch in Limburg auf dem Übungsplatz treffen, durchgegangen.
Damit ich selbst alle mal beobachten konnte, ließ ich Balu von einer Bekannten mit vorführen, was auch sehr gut klappte, da er jedermanns Freund ist.
Ich selbst hatte mit ihm bisher erst einmal in einer Gruppe geübt.
So passierte es auch beim Vorführen der Übung, bei der alle drei Hunde liegen sollen und dann einzeln von den Besitzern, die weiter entfernt stehen, abgerufen werden, dass Balu beim Herbeirufen seiner Schwester Bernice prompt mit aufstand.
Ich nahm es ihm nicht übel, immerhin befolgte er das Kommando „Hier“.
Ich konnte ihn mit dem Kommando „Platz“ schnell wieder zum Hinlegen bringen, was ich gut fand, denn auch das hatte ich bisher in dieser Form noch nie geübt.
Da nun aber der Abstand zum Heranrufen sehr kurz war und man nicht gut erkennen konnte, wie eilig er zu mir kommt, durfte ich diese Übung noch einmal vorführen.
Nun kam Balu so begeistert herbeigefegt, dass er vergaß, vor mir die Bremse zu ziehen.
Und wumms, raste er frontal gegen mich.
Wir hatten die Lacher auf unserer Seite!
Ansonsten zeigte er sich an diesem Tage genauso, wie er immer ist, und das gute Ergebnis dieser ZZL zeigt, dass er voll den Typ Wäller verkörpert, wie wir ihn uns wünschen.
Auch die anderen Wäller zeigten Superergebnisse, besonders, wenn man berücksichtigt, dass sie fast alle von Erst-Hundebesitzern vorgeführt wurden.
Es ist immer wieder eine Freude für mich (und nicht nur für mich!) zu sehen, wie die Zuchtergebnisse mit den Folge- Generationen Wällern, bedingt durch unsere strenge Zuchtauslese, immer besser werden.
Wir werden versuchen, diesen guten Stand zu halten oder möglichst noch  zu verbessern
Ja und noch etwas:
Prügel bezog unser Kleiner auf dieser ZZL auch.
Da ein Besucher einen kastrierten Rüden mitgebracht hatte, meinte Balu, er müsste diese vermeintliche Hündin unbedingt besteigen.
Eine Weile ließ sich der andere Rüde das auch gefallen, doch dann krachte es!
Die zwei ließen ganz schnell wieder voneinander ab, doch Balu hatte seine Lektion gelernt.
Er tobte dann lieber mit den „echten“ Mädeln weiter herum.
Grundsätzlich geht er nämlich jedem Streit lieber aus dem Weg. 

November
Frisbee Seminar

Um Frisbee mit dem Hund besser zu lernen, nahmen wir an einem speziell dafür angebotenen Seminar über 2 Tage teil. Auch Balus Bruder Brösel war mit von der Partie. Wir lernten verschiedene Wurftechniken und Kombinationen mit Sprüngen. Nun hieß es weiter fleißig üben.....

Kopf

Dezember
Adventsspaziergang mit allen Hunden

Der Verein Hundetreff in Limburg hatte zum Hunde-Spaziergang eingeladen, und so zogen wir mit einer fröhlichen Hundemeute, mit Kind und Kegel los.
Viele Hunde verschiedener Rasse waren dabei, von groß bis klein, und alle vertrugen sich bestens und hatten ihren Spaß. Denn auf den Lahn-Wiesen konnten die Hunde herrlich herumtoben.
Mit einem geselligen Beisammensein zur reichlich gedeckten Kaffeetafel klang dieser Tag aus.

Überfall

Ja, leider war es wirklich ein Überfall auf unseren Hund. Es geschah auf einem Spazierritt mit den Pferden, bei dem uns unser Balu immer gerne begleitet.
Von weitem sahen wir einen Herrn mit zwei freilaufenden Hunden auf uns zukommen.
Ja, und dann starteten diese beiden Schäferhunde auf einmal los, waren in wenigen Sekunden bei uns und stürzten sich ohne zu Zögern auf unseren ganz ruhig dastehenden Balu.
Kein Stoppen, kein Beschnüffeln...sofortiges Zubeißen!
Es ist immer wieder traurig, derartiges Verhalten beobachten zu müssen. Denn vermutlich wurden diese Hunde niemals richtig sozialisiert in ihrer Jugendzeit. Derartiges Verhalten ist dann oft die Folge.
Ich sprang vom Pferd, um meinem Hund beizustehen, denn das Gebrüll des Herrn beeindruckte die beiden Schäferhunde nicht im Geringsten.
Dabei rasten die kämpfenden Tiere dicht vor meinem Pferd vorbei, wodurch sich dieses, das ansonsten Hunde gut gewohnt ist, erschrak und sein Heil in wilder Flucht suchte.
Auch mein Hund hatte sich für diese Variante entschieden.
Um sich in Sicherheit zu bringen, raste auch er los und zwar in die andere Richtung!
Da stand ich nun plötzlich allein.
Mein Pferd,  und mit diesem auch das Pferd  meiner Freundin, rasten auf die stark befahrene Straße zu, mein Hund in die andere Richtung über die Wiesen zum Wald....
Können Sie sich vorstellen, was einem in so einem Moment im Kopf herumgeht???
Immerhin konnte der Hundebesitzer nun allmählich seine Hunde wieder in seine Gewalt bekommen, und ich rief Balu, der nur noch als ganz kleiner Punkt kurz vor dem weit entfernten Wald zu sehen war, zu mir zurück.
Nach kurzem Zögern und Abchecken der Situation kam er dann auch wie ein Blitz herbei.
Er schlotterte am ganzen Körper, was ich bei ihm noch nie beobachtet hatte.
Ich hielt ihn sicherheitshalber am Halsband fest, - denn er zog mich förmlich aus dieser Gefahrenzone,
- als ich nun in die andere Richtung meinem Pferd hinterher stapfte.
Wir hatten wohl an diesem Tag einen superguten Schutzengel!
Die Pferde hatten die Straße in einem kurzen Moment überquert, in dem keine Autos entlang fuhren.
Es war wie ein Wunder!
Ich überquerte die Straße mit meinem langsam etwas ruhiger werdenden Balu
und ließ ihn dann wieder frei laufen.
Er hatte sich zu seinem Glück nicht verletzt- wie gut, dass er so schnell laufen kann!
Und er hatte sich auch schnell wieder von diesem Erlebnis erholt,
und die Rute wedelte wieder fröhlich über seinem Rücken.
Meinem Pferd, das noch ein ganzes Stück weiter über das angrenzende Feld geflüchtet war und dann abwartend stehen geblieben war, war das Ganze allerdings doch noch etwas unheimlich, und es kam auf meinen Ruf hin nur zögernd wieder zu mir. Ich musste es das letzte Stück dann doch selbst holen und ich merkte, dass es noch sehr aufgeregt war.
Doch nun war die Herde ja wieder komplett und damit auch die Sicherheit schnell wieder da.
Wir hatten alle wirklich unglaubliches Glück gehabt.
Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können!
Es zeigt wieder einmal, wie wichtig ein guter Gehorsam eines Hundes ist.
Ich wünsche mir nur, dass alle Hundebesitzer sich das zu Herzen nehmen würden.

Pferdetruppe

Unsere Ponies aus Vielbach verstehen sich alle gut mit Balu. Hier beim Üben einer Quadrille auf der Wiese. Balu ist immer dabei.

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