|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Kapitel 15.9. im Jahr 2008
|
|
|
|
|
September/Oktober
Hundeurlaub für Balu
Ja, nun war es soweit. Mitte September starteten wir in unseren USA Urlaub, und Balu brachten wir zu unserer Freundin Edith, wo er ja bereits ein Probe-Wochenende verbracht hatte. Sie freute sich schon sehr auf ihn, und als wir wegfuhren, hat er zwar noch eine Weile auf die Tür geschaut, in der Hoffnung, das wir wiederkommen, doch dann hatte er sich bald Edith zugewandt, die mit ihm auch gleich einen tollen Spaziergang unternahm. Wenn ich Balu bei jemandem lasse, sage ich ihm immer bestimmte Worte in der Hoffnung, dass er es verknüpfen kann, dass ich auch wieder komme, er also nicht allein gelassen wird. Vermutlich dient das aber mehr zu meiner Beruhigung. Edith hat während unserer Urlaubs immer per Mail Kontakt zu uns gehalten, worüber ich mich sehr gefreut habe. Sie berichtete, dass Balu sich sofort an sie gehängt hätte wie ein Magnet. Es war ihr bis jetzt unbekannt gewesen, wie eng die Bindung eines Hundes zu seinem Menschen sein kann. Balu wich ihr, genau wie sonst mir, nicht mehr von der Seite. Abends lag er vor der Schlafzimmertür, tagsüber an einem Platz, wo er sie in ihrer Werkstatt gut beobachten konnte. Wenn Edith auf Montage war, durfte er oft mitkommen, auch in fremde Wohnungen. Er weiss sich ja zu benehmen. Als Heinz, Ediths Lebensgefährte, aus Deutschland wieder zurückkehrte, wurde auch er von Balu schnell akzeptiert. Edith war die neue Balu-Mama und Heinz der Ersatz-Wolfgang. Es ist schon interessant zu sehen, wie schnell sich ein Hund umstellen kann. Balu forderte genauso seine Spieleinheiten, und Edith hatte viel Spass mit ihm, wenn er einige seiner Kunststücke machte oder einfach nur sein verstecktes Spielzeug suchte. Wie schnell man sein Herz an einen Wäller hängen kann, bemerkte Edith sehr bald. Als unsere Rückkehr nahte, wurde sie sehr traurig, sich wieder von ihrem neuen Freund trennen zu müssen. Als wir ihn abholten, freute sich Balu begeistert und wich mir nicht mehr von der Seite. Als wir dann gemütlich beim Kaffeetrinken und Erzählen zusammen sassen, demonstrierte er mir aber doch, dass er sich hier sehr zu Hause fühlte, holte sein Spielzeug und ging abwechselnd von Edith zu Wolfgang und mir. Als wir dann alle seine Sachen zusammenpackten und im Auto verstauten, stand er ganz verloren im Hof und schaute mich fragend an. Entweder hatte er von Edith gelernt, dass er nicht alleine auf die Strasse laufen durfte, wenn die Hoftür offen stand, oder er überlegte wirklich, ob er mitkommen sollte. Auf jeden Fall schaute er mich sehr fragend an. Als ich aber „Komm“ sagte, sauste er sofort an mir vorbei nach draussen und sprang direkt in unser Auto. Damit Edith ihren neuen Freund bald wiedersehen konnte, trafen wir uns bereits eine Woche später wieder, und ich beobachtete erfreut, wie freudig und richtig begeistert er sie und auch Heinz begrüsste. Es hat ihm ganz offensichtlich also sehr gut dort gefallen. Er wurde wohl genauso verwöhnt wie bei uns, und Heinz meinte trocken, ihm würde nun einer fehlen, der seinen Joghurt Becher ausleckt. Edith vermisste auch, dass sie nun niemand mehr durch das Fenster ihrer Werkstatt im Auge hatte und niemand mehr erschien, wenn sie den Kühlschrank öffnete. Ja, welcher Hundebesitzer kennt diese Dinge nicht!!!
Wir waren jedenfalls sehr glücklich, unser “Kind” wieder bei uns zu haben, und waren sehr froh, für ihn so tolle Ersatz-Eltern gefunden zu haben.
|
|
|
|
|
|
|
|
Oktober
Wir sind wieder in unserem Alltragstrott, und ich habe Balu auf meinem ersten Ausritt in die Berge wieder mitgenommen. Es war körperlich kein Problem für ihn, auch nicht die Tage danach. Er war munter und fidel. Ich kann nur hoffen, dass er weiter so fit bleibt. Auf der Finca Mamio Verde begrüsste mich zuerst der inzwischen noch älter wirkende Jerry, die kleine Biruca mit dem schon tüchtig gewachsenen Boliche und ein neuer junger Hunde-Mix aus Bullterrier und Stafford Terrier namens Tyson. Er gehört Manolos Sohn Manuel. Ob er auch mal so ein großer Boxer wird wie Tyson? Kämpferisch spielerisch nahm er bereits jetzt meine Hände fest in sein Maul. Welch ein Unterschied zum Verhalten des kleinen zarten Boliche, der sich übrigens riesig freute, mich wieder zu sehen. Boliche hatte sich mit seinem immer länger wachsenden Haarkleid weiter zu einem wunderschönen Junghund entwickelt und ist vom Wesen her einfach ein goldiges Kerlchen! Balu hatte mit den jungen Hüpfern aber nichts im Sinn, und Tyson hatte bei dieser ersten Begegnung ordentlich Respekt vor ihm. Boliche versuchte mehrfach, Balu zum Spielen zu animieren, indem er riesige Kreise um ihn zog. Doch der blieb cool.
|
|
|
|
|
|
|
November
Natürlich wandern wir jeden Tag mit unserem Freund, damit er und natürlich auch wir unsere Bewegung haben. Diesmal haben wir uns das vor einiger Zeit in Los Silos aufgestellte Walskelett angesehen, das wirklich sehr imposant ist.
|
|
|
|
|
|
|
|
Dezember
Wir haben das Häschen „Murphy“ unserer Nachbarskinder zur Pflege, während diese im Urlaub sind. Balu ist total begeistert! Für ihn bedeutet das nämlich Fernsehen den ganzen Tag. Er weicht nicht mehr vom Käfig weg, rast nach einem Spaziergang im Eilgang zum Käfig zurück, um nachzuschauen, ob Murphy auch noch da ist. Er beobachtet den Kleinen unentwegt, schaut dem Mümmelmann zu, wie der futtert oder schläft oder sich putzt. Er versucht nicht, den Käfig zu berühren oder nach dem Kleinen zu greifen. Er will offensichtlich nicht jagen, sondern einfach nur alles im Auge haben.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ich dachte, er würde alles in einigen Tagen akzeptieren und es uninteressant werden, doch weit gefehlt! Nach drei Wochen war es immer noch so, dass er immer wieder, wenn sich sonst nichts Interessantes ereignete, vor dem Käfig sass und dem Kleinen zuschaute. Wenn ich das Zwergkaninchen in den Garten umsiedele, folgt Balu und kontrolliert ständig, ob noch alles in Ordnung ist. Er schleicht sich manchmal wie ein Border Collie, mit den Augen fixierend, ganz vorsichtig Schritt für Schritt an den grösseren Auslauf, bis er direkt davor steht und die Tiere sich Nase an Nase berühren. Murphy stört dieses Verhalten nicht im Geringsten. Er hat schnell gelernt, dass ihm Balu nichts tut und mümmelt gemütlich weiter. Wenn ich das Häschen auf dem Arm habe, kann ich es ihm gut zeigen, und er beschnüffelt es dann immer ausgiebig, doch genug hat er auch dann nicht von dem Kleinen. Auch heute noch ist sein erster Gang, wenn wir zu unseren Nachbarn gehen, zum Käfig des Kaninchens.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
In Puerto de la Cruz finden im Dezember die jährlichen Künstlertage statt, und in der Stadt finden wir überall interessante Kunstwerke. Dieses aus Metall fanden wir besonders witzig.
|
|
|