Nach diesem Spaziergang durch den verschneiten Wald, in dem die Wege oft nicht begangen werden, weil der Schnee zu tief ist, fiel er auf der Stelle in Tiefschlaf! So ein Schneespaziergang, bei dem er oft nur hüpfend weiterkommt, ist doch sehr anstrengend.
Doch seine Energie kehrt immer erstaunlich schnell wieder zurück, wenn er merkt, dass irgendwelche Aktivitäten von uns aus in Gang sind.
Manchmal schleppt er auch sein Spielzeug herbei, wenn er genug geruht hat, und will uns zum Mitspielen auffordern.
Wenn wir keine Lust haben, spielt er eben mit sich allein.
Seit ein paar Tagen hat Balu ein gerötetes Auge, und ich gebe ihm ein homöopathisches Mittel als Augensalbe. Er bleibt ganz vertrauensvoll still auf der Seite liegen, wenn ich ihm die Salbe in das Augenlid gebe. Er ist ein braver Patient.
Auch die Tabletten für die wieder mal fällige Wurmkur konnte ich ihm problemlos in den Rachen stecken. Alles kein Thema für ihn.
Neuerdings stellt Balu S. sein rechtes schwarzes Ohr nicht mehr nach außen, sondern faltet einen Teil nach innen. Ich persönlich mag das gar nicht so gerne leiden und falte es immer wieder gerade. Ob es was nützt??
Von den jungen Schäferhunden her kenne ich es, dass diese oft während der Zahnungszeit, also in dieser Zeit zwischen dem 4. und 6.Monat, die aufrecht stehenden Ohren wieder fallen lassen. So, als ob dafür keine Energie mehr da wäre.
Ich hoffe, dass es bei Balu S. auch so ist, und er das Ohr später wieder hübsch stellt, so wie ich es leiden mag.
Er hat übrigens jetzt schon seine vorderen Zähne alle komplett neu und auch die Fangzähne und fast alle Backenzähne.
Einen Fangzahn habe ich ihm noch weggezupft, als ich sah, dass er verzweifelt versuchte, diesen mit Kauen und Pfotenschlagen loszuwerden. Einen weiteren Fangzahn fand ich am Boden unseres Badezimmers.
Nun fehlt nur noch ein alter Fangzahn, der gerade vom nachwachsenden weggedrückt wird.
Doch auch das wird nur noch eine Frage der Zeit sein, denn es wackelt schon „im Gebälk“.
Unser Kleiner kommt dann langsam in die Pubertät, jedenfalls, wenn es nach den Zähnen geht. Mit dem Menschen verglichen, wäre er jetzt ein etwa zehnjähriges Bübchen.
Hatte ich schon erwähnt, wie genau Balu alles beobachtet, was so passiert? Sei es in seiner Umwelt oder im Zusammenhang mit mir oder anderen Lebewesen.
So musste er die gurgelnden Geräusche des Abflusses in der Dusche genauso mit Augen und Nase verfolgen und untersuchen, wie das Verhalten der Kühe beim Grasen.
So probierte auch er z.B., ob das Gras schmeckt und kaute es genüsslich gemeinsam mit den Kühen.
Wenn die Pferde ihre Mohrüben bekommen, will auch er eine, und wenn ich mein Pferd Pedro am langen Seil spazieren führe, dann will auch er mitmachen. Dazu schnappt er sich das Seil ebenso und zieht das Pferd mit sich davon.
Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis das Führen des Pferdes sein Job wird.....
Man muss schon manchmal aufpassen, wenn er nichts Falsches lernen soll, denn seine Beobachtungsgabe und sein Nachahmungstrieb sind enorm
Immer wieder beobachte ich, wie seine kleinen runden Äuglein jede meiner Handlungen verfolgen.
Auch, wenn ich z.B. aufs Pferd steige, möchte er auch hinauf. Ich muss ihm dann klarmachen, dass er erst mal mitlaufen darf.
So ist es aber kein Problem, wenn ich ihn zum Anleinen ans Pferd rufe, er sich am Pferd aufstellt und ich ihn dort an- oder ableinen kann.
Doch nicht nur Balu beobachtet, auch mein Pferd lernt vom Hund.
Auf unserem letzten Schneeritt blieb Balu öfters mal sitzen, um sich die Schneekügelchen aus dem Fell zu ziehen.
Da wir wegen des tiefen Schnees in einer Furche, wenn vorhanden, wandern, ist der Hund dabei oft auf dem Weg des Pferdes vor diesem. Wenn Balu S. dann stehen bleibt, bleibt das Pferd auch geduldig stehen, bis der Hund weitergeht. Oder er versucht, Balu S. mit seinem Kopf sanft weg zu schieben. Klappt das nicht, wartet er noch eine Weile und geht dann seitlich durch den tiefen Schnee am Hund vorbei.
Es ist interessant, wie nett die Beiden miteinander umgehen.
Als Balu S. wieder einmal vor Pedro stehen blieb, sich setzte, um den Schnee aus den Pfoten zu zupfen, beugte sich Pedro zu ihm und beobachtete ihn aufmerksam. Dann stellte er auf einmal sein eigenes Vorderbein weit nach vorn, und ich sah, wie auch er versuchte, sich mit den Zähnen die Fellklumpen, die auch an seinen langen Haaren an den Beinen hingen, abzubeißen.
Wer lernt nun von wem??
In wenigen Tagen ist Weihnachten und Balu S. wird damit schon 5 Monate alt.
Vor einer Woche wog er schon 23 kg, während Klein-Bernice gerade 14 kg Gewicht erreicht hatte.
Die Beiden sind immer noch ein Herz und eine Seele, und besonders freut sich bei deren Besuchen Balu S. über die kleine Nadine, die nun mit dem Wachstum der Hundchen nicht so Schritt halten kann.
Inzwischen sind die Hundeköpfe in Höhe ihrer Augen, und da muss sie schon langsam lernen, sich der nun schon „großen“ Hundchen zu erwehren!
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