T043

Kapitel 4.3.

  • Der erste Ausritt


Inzwischen habe ich mit Pferd und Hund gemeinsam den ersten Ausritt gewagt.

Balu S. war total begeistert, und in wilden Kreisen raste er um meinen Haflinger Pedro herum.

Wie gut, dass dieser durch den Vorgänger, den Briard Yogi, an Hunde gewöhnt ist! Das wilde Verhalten unseres Kleinen irritierte ihn allerdings manchmal doch etwas, Yogi war bedeutend ruhiger gewesen.

Ich wagte dann sogar einige kurze Strecken im Trab, und Balu S. lief super daneben mit. Als wir dann allerdings wieder in den Schritt übergingen, sprang er am Pferdekopf hoch, so um zu sagen: los, lauf wieder schneller!! Das hat Spaß gemacht!

Ich kenne dieses Verhalten beim Losreiten von meinem ersten Briard Cadou, den ich auch auf Ausritten immer mitgenommen hatte. Die Pferde mögen das aber nicht so gerne.

Also nahm ich mein Stöckchen und tupfte sanft auf den Körper Balus, dazu das Kommando „Nein“, das ihm sagen soll, das er dieses Verhalten abbrechen soll. Ich benutze dieses Wort immer dann, wenn ich eine Reaktion des Hundes unterbrechen will. Danach lasse ich ihn etwas machen, was er kann und kann ihn dafür loben.

Es wäre nicht gut, wenn er sich diese Unart des Anspringens angewöhnt. Also führe ich diesen Abbruch durch und lasse ihn dann Sitz machen. Er wird gelobt und weiter geht es.

Mir fiel auf, wie stark sich Pferd und Hund während unseres Ausrittes beobachten. Jede Reaktion des anderen wurde sofort registriert.

Pedro ist ein sehr vorsichtiges Pferd, und wenn ihm etwas komisch vorkommt, dann bleibt er erst mal stehen und schaut, was da los ist.

Das machte er während unseres Spazierrittes auch einmal, und prompt blieb auch Balu wie angewurzelt stehen und murrte sofort warnend leise vor sich hin, obwohl nichts Ungewöhnliches zu sehen war. Als Pedro dann weiterging, trottete auch Balu entspannt wieder mit.

Als wir dann später einen einsamen Spaziergänger trafen, bellte ihn Balu S. von weitem böse an. Doch ich ignorierte das, da ich seine Unsicherheit sah. Auch Pedro hatte in diesem Menschen keine Gefahr erkannt und ging locker weiter. Zügig zogen wir an dem Spaziergänger vorbei.

Da ging auch Balu, anfangs noch zögernd, mit, und nach einem vorsichtigen Abstecher zu dem fremden Menschen, der ihm wohlgesonnen war und ihn freundlich zu sich lockte, war die Welt dann wieder in Ordnung.

·        Lustige Übungen mit dem Hund


Ja, man muss als junger Hund noch so viel lernen!!

In punkto Unterricht bei mir, sprich Erziehung oder zirzensische Übungen, habe ich keine Probleme mit ihm.

Balu S. lernt eigentlich alles, was ich ihm beibringen möchte, sehr schnell.

Zur Zeit beherrscht er z.B. schon alle Übungen für den Wäller Tanz, und vielleicht können wir es auf dem nächsten Wäller Treffen mal vorführen.

Allerdings macht er es alles sehr langsam und gemütlich......, so, wie es zur Zeit noch seine Art ist.

So werden wir mit dem Einklang zur schnellen Musik etwas Schwierigkeiten haben.

Außerdem fehlt auch noch die ganz prompte Reaktion auf ein Kommando. Es soll ja Spaß machen und so läuft bei uns noch alles ganz spielerisch ab.

Es braucht eben alle eine gewisse Zeit.....

Er kann inzwischen auch noch allerlei anderen Blödsinn mehr, alles was mir so einfällt, lasse ich ihn machen, bzw. wir probieren es aus.

Falls jemand auch Lust dazu hat, das auch mit seinem Hund zu machen, hier mal einiges an Übungen, die u.a. auch in unserem Wäller Tanz zur Musik „vom Westerwald“ vorkommen:

Im Kreis um den Menschen laufen, sich um sich selbst drehen, rückwärts gehen, bei Fuß eine Acht laufen, sich setzen, über die Beine des Menschen springen, seitwärts gehen vom Menschen weg und zu ihm hin, sich hinlegen, auf der rechten und linken Seite des Menschen gehen, sich am Boden rollen, bellen, Slalom durch die Beine des Menschen gehen, einen Gegenstand apportieren, eine Acht durch die Beine des Menschen laufen, rückwärts durch die gespreizten Beine des Menschen gehen, am Boden kriechen, mit der Vorhand nach rechts und links gehen, sich auf die Seite legen, rückwärts einen Kreis um die Beine des Menschen gehen, auf die Hinterbeine stellen........

Alle diese Übungen sollen dann passend zum Westerwald Lied von Mensch und Hund gemeinsam gezeigt werden.

Alles sind lustige Übungen, die mir und Balu viel Spaß machen....

Und das ist das Wichtigste: es muss Spiel und Spaß bleiben!

·        Und wieder Flyball


Auch die andere Flyball-Maschine haben wir nun getestet.

Da er ja gelernt hatte, bei der ersten Maschine auf eine Taste zu drücken, wusste er, worum es bei diesem Spiel ging.

Ich zeigte ihm also die Taste und hielt den Ball dahinter in meiner Hand.

Mit dem Kommando „Pfote“ brachte ich ihn dazu, diese auf die Taste zu legen, und schon flog der Ball als Belohnung zu ihm. (den ich natürlich schnell hingerollt hatte!)

Das wiederholte ich einige Male, und schon kam der Tastenddruck energischer.

Ich schaltete also die Automatik der Maschine dazu, sodass der Knall des Auslösers für den Ball dazukam.

Mit diesem Erfolg hörte ich an diesem Tage auf.

Das Ganze dauerte übrigens nur wenige Minuten. Man darf ja nicht vergessen, dass die Konzentration bei einem jungen Hund nicht allzu lange anhält.

Am nächsten Tag begann ich das Spiel genauso, wie ich es am Tag zuvor gemacht hatte, doch diesmal legte ich nach 2 gelungenen  Spielen den Ball in die Vorrichtung zum Werfen.

Und es klappte!

Balu legte sich nach wenigen Spielen plötzlich gezielt ganz flach vor die Klappe, betätigte diese und schaute  zu, wie der Ball auf ihn zuflog. Er hatte also ganz klar die Zusammenhänge erkannt!

Ich konnte ihn nun zur Box schicken, und er betätigte die Klappe, die den Ballwurf auslöste und versuchte, den fliegenden Ball aufzufangen!

Was ihm übrigens auch schon ab und zu gelingt!

Interessant war für mich, dass er sich sehr schnell vor der Box hinlegte, um den Ball im Flug von unten ganz klar erkennen zu können.

Ich kenne dieses Verhalten nur von den Flyball Profis, wenn diese sich tief hinhocken, um nach dem Betätigen der Klappe sofort hochspringen zu können, um den Ball zu fangen.

Das kann Balu allerdings noch nicht so gut: Das Fangen.

Dazu ist er oft noch zu langsam, und wir üben das in ganz kleinen Schritten separat, indem ich den Ball vor seine Nase halte und dann langsam auf ihn zurollen lasse.

Langsam klappt das Fangen schon besser, ich denke, er wird mit der Zeit auch schneller werden.

So klug er sich hier benimmt, so dösig ist er beim Futter. Immer wieder einmal probiert er die Tonkügelchen aus dem Blumentopf aus, die wohl wie seine Futterkügelchen aussehen.

Er zerkaut immer genussvoll einige davon.

Tja, über Geschmack lässt sich wohl streiten!

Ich habe ihm auch mal einen echten Pansen mitgebracht. Also, keinen getrockneten, sondern einen frischen.

Erst gab es ein paar kleine Häppchen, die ich abschnitt, um ihn kosten zu lassen, und dann bekam er den großen Lappen.

Er schleppte diesen erst einige Zeit durch die Gegend, bis er anfing, diesen langsam zu zernagen. Aber er schaffte es nach einigen Versuchen, mit Hilfe seiner Pfoten dieses Stück Fleisch gut festzuhalten, um es dann Stück für Stück abzunagen.

Immerhin! Hier ist er beim kleinen letzten Rest.


Mir fällt auch auf, wie selbständig Balu ist. Da er jederzeit Zugang zum Garten hat, nutzt er diese Möglichkeit oft und nicht nur zum Pipi-Machen.

Ich habe ihn an Stellen im Garten gesehen, an denen keiner meiner vorherigen Hunde je gewesen ist.

Sein Erkundungsdrang ist ungebrochen!

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