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Ab 2003
Erzählungen über unseren Wäller Balu Schröder vom Malberg
Januar 2003
Balus erster Flug
Wir wollen für eine Woche nach Teneriffa fliegen und natürlich soll unser vierbeiniger Freund mitkommen. Da Balu von seiner Mentalität her sehr sensibel ist, übten wir vorher die bevorstehenden Situationen, um zu verhindern, dass er Angst vor diesem Ungewohnten entwickelt. Die Flugkiste kennt er ja schon bereits vom Welpenalter an, und auch im Auto ist er dort am sichersten aufgehoben. So lernte er nun dazu, dass ich ihn auf Kommando in diese Kiste schickte und diese auch mal mit der Tür verschloss. Ich ging dann auch schon mal weg und kehrte nach kurzer Zeit zurück und lobte ihn. Diese Zeiten des Verbleibens in der Kiste verlängerte ich dann systematisch. Als das gut klappte, begannen wir, die Kiste hochzuheben und zu tragen. Dann schaukelten wir diese, zogen sie über den Boden, und schließlich klopfte ich auch tüchtig daran herum, so wie es eben später auch passieren kann, wenn vielleicht nicht so rücksichtsvolle, hundefreundliche Männer die Kisten mit den Hunden transportieren. Da geht es in der Regel eben ruppiger zu, weil es oft schnell gehen muss. So gewöhnten wir unser Sensibelchen langsam an alle Einflüsse, die von aussen kommen könnten, und der grosse Tag konnte kommen.
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Nach dem Einchecken ging ich mit dem Hund auf die umliegenden Parkplätze, wo noch etwas freie Fläche zur Verfügung stand und spielte mit ihm dort ausgiebig mit Ballspiel und Nachlaufen, um ihn etwas müde zu machen, um ihn einfach etwas auszutoben vor den vielen Stunden, die er dann in der Kiste zubringen musste.
Vor der Reise hatte ich eine Weile überlegt, ob ich ihm, wie es viele Hundebesitzer machen, für den Flug eine Beruhigungstablette geben sollte. Doch ich hatte schliesslich entschieden, es erst mal so zu versuchen.
Da die Wirkung von Medikamenten aufgrund der Flughöhe bis zum 10fachen ansteigen kann, befand ich das Risiko für zu hoch. Bei bestimmten Medikamenten können die Tiere dann auch keinen Temperaturausgleich mehr selbst machen, und da wir in die Wärme fuhren und die Medikamente eben eine gewisse Zeit zum Abbau im Körper benötigen, wollte ich ihm das nicht zumuten. Wir hatten Glück, denn Balu hatte für seinen ersten Flug noch einen weiteren Hund als Reisebegleitung. Als es endlich soweit war, sprang er ohne zu zögern in die bereitgestellte Kiste, die neben der seines neuen Freundes stand. Ja, und dann wurden sie auf dem Transportwagen davon gerollt. Das war schon ein komisches Gefühl! Wir konnten dann vom Fenster aus verfolgen, wie der Transportwagen zum Flugzeug rollte und die Kisten verladen wurden. Mir war da schon etwas elend zumute! Wie würde er seinen ersten Flug überstehen?
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Als wir gelandet waren, suchte ich in der grossen Halle, in der wir auf die Koffer warteten, mit den Augen sofort die Eingänge ab, wo normalerweise die Sonderfracht ankommt. Doch ich konnte nichts von den Hundekisten entdecken und wurde sichtlich nervös. Da tauchte nun auch das Frauchen des anderen Hundes auf, und gemeinsam suchten wir die Halle nach unseren Hunden ab. Schliesslich fragte ich mit Hilfe von Händen und Füssen, der internationalen Zeichensprache eben, - denn spanisch konnte ich zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht sprechen,- eine Dame an, die mir aufgrund ihrer Kleidung eine Aufsichtsperson zu sein schien. Sie zeigte auf ein Transportband, was an einer Seite der Halle stand. Und tatsächlich kamen dort nach kurzer Zeit unsere beiden Hundekisten an. An Balus geweiteten Augen sah ich, dass ihm dieser ganze Transport doch nicht so ganz geheuer war. Als er meine Stimme hörte, weinte er vor Begeisterung, mich wiederzusehen, und ich öffnete schnell die Tür seiner Transportkiste. Die Freude war riesengroß!
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Ich suchte schnell den Weg nach draußen, da ich befürchtete, dass seine Blase es nicht mehr so lange aushalten könnte. Doch das schien für ihn kein Problem zu sein. Er kann übrigens erstaunlich lange aushalten, bevor der Drang wirklich gross wird. Mit Ball-, bzw. Frisbeespielen auf einer kleinen Ecke des Flugplatzgeländes hoffte ich, dass er erst mal seinen möglichen Frust von der Seele abtoben könnte. Doch er war total lustig und vergnügt drauf. Seine Kiste stellten wir dann in das gemietete Auto und problemlos liess er sich wieder dort hinein verladen. Das sah ich als ein gutes Zeichen an! Es wurde ein wunderschöner Urlaub, und Balu begleitete uns begeistert überall hin. In unserem Urlaubshaus gab es sogar eine relativ grosse Rasenterrasse, die ideal zum Frisbee-Spielen war.
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Beim Rückflug musste Balu in seine Kiste, die hier bereits auf dem Rollband stand und dann sofort mit ihm in die Tiefe ins Erdgeschoss fuhr. Das fand Balu gar nicht so toll, und ich sah, dass er doch sehr ängstlich schaute, bis er hinter der Biegung verschwand. Wieder konnten wir zufällig am Fenster verfolgen, wie er in seiner Kiste auf dem Rollfeld spazieren gefahren wurde. Dabei beobachtete ich jedoch, das er häufig bellte. Es passte ihm also doch nicht, dass er wieder in dieser Kiste hocken musste. Oder er war einfach nur aufgeregt?! Aber es nutzte nichts, nun musste er da durch, und jetzt ging es wieder heimwärts. Die Wiedersehensfreude bei der Ankunft war wieder gross. Alles war gut gelaufen, und wir waren wieder alle um eine Erfahrung reicher!
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Und dann kamen wir wieder zurück in die kalte Heimat Deutschland. Doch hier gab es nun andere Schönheiten, nämlich die zugefrorenen Seen des Westerwaldes. Balu hatte seinen Spaß, auf dieser glatten Fläche herumzusausen, und wir staunten, wie leichtfüßig er das tat, während wir Mühe hatten, nicht auszurutschen.
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