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Kapitel 13.2. im Jahr 2006
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Juni/Juli: Wandern und Spielen
Dass wir nun länger als ein oder zwei Wochen hier leben, scheint für Balu kein Problem zu sein. Er ist glücklich, wenn er bei uns sein darf, egal, wo das ist. Und das ist er natürlich fast immer. Wir wandern viel, und Balu gibt immer ein gutes Fotoobjekt ab.
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Hier stehen wir neben einer uralten riesigen Kiefer
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Dazu spielen wir, wo es möglich ist, natürlich auch immer sein Lieblingsspiel, Frisbee. Am besten funktioniert das am Strand, weil wir dort genügend Fläche zur Verfügung haben.
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Ausritt von der “Finca Estrella”
Balu durfte mich auch auf einem Ausritt begleiten, den ich von dem Reiterhof „Finca Estrella“ aus, der in der Nähe von Icod liegt, unternahm. Doch da hatte ich etwas unterschätzt, was ich aus Deutschland nicht kannte! Den heißen Boden des Lava-Gesteins! Es war sehr warm an diesem Sonnentag mit strahlend-blauem Himmel. Solange wir durch die kühlen schützenden Wälder ritten, war das kein Problem. Doch dann ging es ein langes Stück durch ein Lavafeld am sogenannten „Vulcano negro“, dem schwarzen Vulkan entlang. Hier gibt es nur vereinzelt Bäume. Balu war nicht der einzige Hund, der mit der Reitertruppe mitlief. Schnell hatte er sich von den anderen einheimischen Hunden abgeschaut, wie hier die Taktik bei vollem Sonnenlicht, also viel Wärme, funktionierte. Mit vollster Geschwindigkeit ging es an der Pferdetruppe vorbei bis zum Schatten des nächsten Baumes und dort gingen alle Hunde sofort in Wartestellung, plumps und hingelegt! Wenn wir dann weit an ihnen vorbei waren, ging es wieder im Eiltempo hinter uns her und weit voraus bis zum nächsten Schattenfleck. Das sah zu lustig aus! Doch die Zungen der Hunde wurden immer länger und größer. Wie gut, dass ich immer Wasser dabei habe. Das ist hier absolut notwendig. Diese Technik der Schattensuche wendet Balu übrigens bis heute hin erfolgreich an, wenn es warm ist und wir über weite, vor Sonne ungeschützte Flächen gehen! So durchritten wir also dieses Vulkanstück und kamen dann wieder in den schützenden Wald. Doch am nächsten Morgen konnte mein Balu kaum laufen. Muskelkater konnte es nicht sein, denn er war es immer schon gewohnt, viele Stunden mit den Pferden mitzulaufen. Ich rätselte eine Weile herum, bis ich auf die Lösung kam. Balu hatte auf den Ballen ganz kleine schwarze Pünktchen und war ganz offensichtlich hier sehr berührungsempfindlich. Er hatte sich eindeutig seine Ballen an dem sehr heißen Lavasand verbrannt! Es dauerte noch einige Tage, bis er wieder munter umhersprang. So hatte ich meine Lektion gelernt und vermeide es nun, dass er längere Zeit auf derart heißem Boden laufen muss. Wir ziehen jetzt Ausritte nur in den bewaldeten Bergen vor.
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Ausritt vom Reiterhof “Finca Estrella”
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Unseren kleinen Garten genießt Balu sehr, weil wir dort unsere Spielfläche haben.
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Wir haben für einige Zeit einen Feriengast, die Border Collie Hündin “Kira” , die unseren Freunden gehört. Die beiden lieben sich zwar nicht innig, -eben beide verwöhnte Einzelkinder!-, wie wir sagen, doch sie arrangieren sich.
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Nun wandern wir gemeinsam, was alle genießen.
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August Baden im Meer
Da Balu ja an der Ostsee schon Bekanntschaft mit dem Meer gemacht hatte, hatte er auch hier keine Probleme, in die Wellen zu springen. Allerdings sind diese hier auf den Kanaren viel gefährlicher. Die starke Strömung kann ihn schnell wegziehen, oder die großen Wellen überspülen ihn total. Die Einheimischen haben die Taktik, durch die grossen Wellen hindurch zu tauchen, doch das macht Balu natürlich nicht. Ich müsste es ihm wohl zeigen, doch da ich selbst zu ängstlich für diese Taktik bin, wird es wohl nichts werden. Er lernte es aber schnell, dass ihm nichts passiert, wenn ihn mal eine Welle überspült, und so sieht er im wahrsten Sinne des Wortes oft wie ein nasser Hund aus, wenn er wie ein Seehund aus der Tiefe des Meeres wieder auftaucht. Wir spielen dann nach dem ausgiebigen Bad am Strand Frisbee, was er immer total genießt. Denn leider gibt es hier selten grosse Flächen, auf denen er weit hinter der Scheibe hinterher sprinten kann.
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Der Pferdeball ist sein liebstes Spielzeug zum Apportieren im Meer.
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Bummeln in der Stadt
Auch das liebt Balu sehr, da es in der Stadt immer viele tolle Gerüche gibt und er immer an allem sehr interessiert ist. Immer wieder werden wir hier von vielen Menschen auf ihn angesprochen und meine ersten spanischen Worte, die ich lernte, bezogen sich deshalb logischerweise auf den Hund. Qué bonito-wie schön! Precioso!-Prächtig, Guapo!-hübsch!.... und Ähnliches, das verstand ich wirklich bald gut, und ich lernte schnell auf Spanisch auf die Frage zu antworten, welcher Rasse dieser Schönling angehört. Langhaarige Hunde gibt es hier zwar auch, doch in der Regel sind es Abkömmlinge vom kleinen Gesellschaftshündchen Bichon, Mischungen, die hier oft “Teneriffa Hund” genannt werden und die häufig in spanischen Familien zu finden sind. Doch so große langhaarige Hunde sind hier selten, und so schöne wie einen Wäller gibt es natürlich gar nicht! Claro! Und diese Anteilnahme an ihm genießt Balu natürlich immer sehr und ahlt sich förmlich in den Liebkosungen.
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Hier stehen wir an der alten Kanone auf dem “Plaza Europa” in Puerto de la Cruz
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Besuch einer Fiesta
Ich wollte natürlich auch eine echte “Romería”, so wird das Erntedankfest hier genannt, miterleben, und auch hier ist Balu mit dabei. Dummerweise war ich noch nicht aufgeklärt genug, um zu wissen, dass diese hier in Teneriffa oft mit einer Prozession durch den Ort beginnt, bei der an verschiedenen Stellen ein kleines Feuerwerk abgehalten wird, immer zu Ehren der entsprechenden Heiligen. So war ich gerade auf dem Weg in den Ort zur Feier, als direkt über uns das erste Feuerwerk losging. So dicht gehe ich normalerweise niemals mit einem Hund an ein Feuerwerk heran. Doch nun hatten wir keine Möglichkeit mehr, uns zu entfernen. So hielt ich dem armen Hund die Ohren zu, und ich merkte, das ihm diese lauten Böllerschüsse, obwohl er sonst mit Geräuschen keine Probleme hat, doch unangenehm waren. So feuerte ich ihn an, dagegen an zu bellen, damit er sich abreagieren konnte. Als das kleine Feuerwerkt vorbei war, war er auch kein bisschen eingeschüchtert, doch der Effekt war, dass er nun, wenn sehr dicht neben uns Böller losgehen, begeistert zu bellen beginnt und mich dann immer vielsagend anschaut! “Mache ich das nicht toll?” So muss ich ihn dann immer leise ermahnen, dass ich das eigentlich gar nicht immer so toll finde. Wolfgang dagegen findet diese REaktion sehr lustig und belohnt Balu noch mit seinen Worten. So ist es natürlich für Balu schwer, zu erkennen, was wir wirklich wollen, und ich werde wohl mit diesem Bellen leben müssen. Ansonsten ist er auf diesen Feiern immer schnell umringt von Interessenten, die ihn alle streicheln und liebkosen. Mit einem Hund hat man eben immer und überall Kontakt zu tierfreundlichen Menschen, das zeigt sich immer wieder. Auch die Spanier finden Balu immer wieder besonders interessant. Er hat irgendwas an sich, was andere Menschen immer wieder anzieht.
Später besuchten wir noch eine andere wunderschöne Romeria in St..Barbara bei Icod und wurden auch hier freundlich ins Geschehen einbezogen. Der Umzug durch den Ort bestand aus den Tanz- und Folkloregruppen in ihren typischen Regions-Trachten und den geschmückten Wagen. Die Männern trugen die wunderschön geschmückte Körbe voller Erntegut und die Frauen hatten auf dem Kopf grosse runde Brotleibe, die mit bunten Fähnchen und Bändern geschmückt waren. Immer sind diese Feste, die Fiestas, voller Farben- und Lebensfreude. Es wird viel gelacht, getanzt, getrunken und gegessen. Alle, die am Rand des Festzuges stehen, werden gut mit allem versorgt, denn es wird auch während der Fahrt gegrillt, gebrutzelt und Wein ausgeschenkt.
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Balu und ich durften uns für ein Foto mit auf einen geschmückten Erntewagen setzen.
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