T51

Kapitel 5.1.

An meinem arbeitsfreien Samstagnachmittag haben wir dann eine Schlittenfahrt mit dem Pferd gemacht.

Ich war gespannt, was Balu dazu sagen würde.

Doch wie bei allen Unternehmungen mit ihm, gab es auch hier kein Problem.

Als wir loszogen, sprang er begeistert am Pferd hoch, und dann trabte er bald munter neben meinem Schlitten daher. Ich streichelte ihn dabei lobend.

Zuerst wollte er auch begeistert in das Ortscheit beißen, -das ist das Holzstück, das das Pferd hinter sich herzieht und an dem der Schlitten befestigt ist,- doch ein kurzes „Nein“ genügte, und er ließ es und blieb brav neben dem Pferd oder neben dem Schlitten.

Da wir mit 2 Pferden und Schlitten unterwegs waren, sauste er oft von vorne bis hinten, um aufzupassen, dass auch alle mitkamen. Er hat den Weg wohl mehr als dreifach gemacht.

Teilweise fuhren wir im Wald durch so tiefen Schnee, dass sich riesige Schneemassen vor meinem Schlitten auftürmten. Die Pferde mussten richtig arbeiten.

Balu hüpfte mit großen Sätzen nebenher und fand das alles sehr lustig.

Ab und zu machte er einen kurzen Abstecher in den Graben, in dem noch tieferer Schnee lag.

Er versank darin fast völlig.


Meine Freundin Rebecca hält Pedro für ein Foto zurück

 Nach 2 Stunden Schlittenfahrt, zum  Teil im schnellen Trab der Pferde, so dass Balu teilweise galoppieren musste, hatten wir alle Tiere gut müde geschafft.

Balu rollte sich, zu Hause angekommen, sofort auf seiner Schlafdecke zusammen, und die Augen fielen ihm sogleich zu.

So sieht es übrigens aus, wenn Balu alles nachmachen will.

 Auch beim Führen des Pferdes will er mitmachen. Er hält hier das Ende des Seils fest. Dann versucht er es auch allein. Allerdings hält er das Führseil noch in der Mitte statt am Ende fest. Aber das wird er auch noch lernen.

Pedro geht jedenfalls brav mit.

Am nächsten Tag wanderten wir auf den Köppel, eine der größten Erhebungen in unserem Umkreis, der ein beliebtes Wanderziel ist, da eine bewirtschaftete Hütte und ein Turm zur Umschau auf der Höhe steht.

Viele Menschen und auch Hunde aller Sorten und Größen waren unterwegs; viele Kinder mit ihren Schlitten sausten den Berg hinab und hatten ihren Spaß.

Als uns eine Wandertruppe entgegenkam, entdeckte Balu S. den großen Naturstock, den eine Dame als Wanderstock benutzte, als Spielzeug. Er raste hin und packte den Stock am unteren Ende und zog ihn der Dame aus der Hand, bzw. diese ließ erschrocken los.

Balu trabte stolz mit seiner Beute davon. Doch mein Mann als Kavalier alter Schule brachte den Stock natürlich zurück, obwohl die Dame beteuerte, dass der Hund diesen gerne als Spielzeug behalten könnte.

Ja, so kann es gehen....

Balu freute sich weiter über jeden Kumpel, den wir unterwegs trafen, mit dem er etwas spielen konnte. Und davon gab es einige!

Als wir nach einer Stärkung an der Hütte wieder zurückwandern wollten, sprach uns ein Wanderer an: „Das ist doch sicher ein junger Wäller, nicht? Wir möchten uns auch evtl. einen Vertreter dieser Rasse in die Familie holen, da unser Hund verstorben ist.“

Ja, der Wäller ist hierzulande sehr bekannt geworden.

Selbst die Tageszeitung verwies in ihrem jährlichen Rückblick mit einem hübschen Foto auf die „Wäller vom Malberg“, die in diesem Jahr hier im Westerwald geboren wurden.

Balus größter Spaß ist es, meinem Mann beim Schneeschippen mitzuhelfen. Er versucht dann, die Schippe gut festzuhalten.


Die Silvesternacht ging für Balu ohne Probleme vorüber. Er registrierte die Knallerei gar nicht und fraß gemütlich zusammen mit den Pferden die Äpfel, die ich diesen zur Beruhigung hingeworfen hatte.

Wir lassen Balu auch jetzt schon öfters mal für mehrere Stunden allein. Er beschäftigt sich dann für sich oder legt sich schlafen. Das klappt problemlos.

Seine wachsenden Zähne scheinen ihn allerdings sehr zu plagen, denn seine Knabberwut kennt zur Zeit keine Grenzen. Ständig muss ich die zerfetzten Kaminholzstücke vom Boden weg fegen.

Neulich hat er sich an seinem Weidenkorb, in dem all seine Spielsachen liegen, vergriffen.

Sorgfältig hat er diesen von oben herum gleichmäßig verkleinert. Ja, das war`s dann....

Nun haben wir erst mal eine Plastikkiste als Ersatz genommen.

Seine Kauknochen scheint er nicht so interessant zu finden. Dabei hatte ich vorsorglich so viele gekauft! Nun werde ich damit handeln können!

Wenn ich ihm ins Maul schaue, staune ich allerdings über seine schon riesigen Backenzähne!

Irgendwie stimmt die Proportion seiner kleinen Schnauze zu diesen großen Zähnen noch nicht.

Ich finde, er ist immer noch so ein kleines Spitzmäuschen.

zum
Inhaltsverzeichnis weiter

.