T176

Kapitel 17.6. im Jahr 2010

Juli
Wanderung um Esperanza

Als wir im Juli zu unserer vierten gemeinsamen Wanderung starteten, bemerkte ich zufrieden, dass Balu viel ruhiger war und sich kaum noch um Mancho kümmerte.
Allerdings hatte ich ihm beim ersten zu aufmerksamen Blick zu Mancho gleich ermahnend eine Prise meines Zitronenduftsprays verpasst.
Ich weiss nicht, ob es nur diese Wirkung war oder die Wärme an diesem Tag, die beiden Hunden sehr zu schaffen machte, doch die Wanderung war eindeutig viel entspannter.
Ich kann nur hoffen, dass Balu lernt, den wilden Jungspund zu akzeptieren, und dieser lernt, den alten Herrn zu akzeptieren.
Ja, unser Balu wird in diesem Monat ja auch bereits 9 Jahre alt.
 

B-Esperanza Ausflug-k

Hier machen wir eine kleine Rast, und beide Hunde warten darauf, dass auch etwas für sie abfällt.


Weigerung weiter zu wandern


Dass Balu nicht mehr ganz so wild auf Bewegung ist, zeigte er uns kürzlich auf einem Spaziergang.
Wir gehen relativ häufig eine bestimmte Spazier-Runde durch die Parkanlagen von Puerto.
Dieses Mal hatten wir unser Auto an einem anderen Ort geparkt und waren von dort bis zu dieser Runde gelaufen, hatten diese fast absolviert und bogen dann wieder auf den Rückweg zum Auto ein.
Balu blieb an dieser Abzweigung demonstrativ stehen, um uns klar zu machen, dass das doch nicht der richtige Weg sei, um die Runde zu vollenden.
Ich rief ihn, er kam zögernd ein paar Schritte, blieb aber wieder stehen. Ich lockte ihn wieder, doch er blieb erneut stehen, schaute uns ungläubig an. Er wollte einfach diesen Weg nicht gehen.
Früher hätte er sich über jeden zusätzlichen Weg gefreut.
Zum ersten Mal erlebte ich, dass er verweigerte, weiter zu gehen.
Er blieb trotz meiner Rufe so hartnäckig stehen, dass ich ihn an die Leine nehmen musste.
So etwas hatten wir bisher sein ganzes Hundeleben lang nicht erlebt und konnten es fast gar nicht glauben.
Unser lauffreudiger Hund wollte nicht mehr laufen!
Als wir eine Weile den Weg weitergegangen waren, konnte ich ihn wieder frei laufen lassen, da ich merkte, dass er sich in sein Schicksal ergeben hatte, mit uns weiter zu laufen.
Doch es war für uns neu zu erkennen, dass unser bisher so lebendiger Hund eindeutig nicht mehr so viel Bewegung benötigte.
Oder war es nur die Gewohnheit mit der üblichen Laufrunde, die wir durchbrochen hatten?
Spielen dagegen kann Balu immer noch zu jeder Zeit, wenn auch nicht mehr ganz so ausdauernd wie früher.
 

Ball-1

Ich habe für ihn nach rund 4 Jahren mal wieder einen “Sitzball” aufgeblasen. In Deutschland hatte ich ihm auf unserer Wiese beigebracht, diesen mit der Schnauze in bestimmte von mir vorgegebene Richtungen zu stupsen.

Ball-7
Ball-2

Da ich hier auf der Insel nur eine abfallende Strasse zum Spielen zur Verfügung habe, wurde aus dem Stupsen ganz schnell ein Festhalten und Beißen mit den Zähnen, als sich der Ball von allein bewegte.

Ball-3
Ball-8

Da es Balu aber so viel Spaß machte, ließ ich ihn gewähren.

Ball-5
Ball-4

So hauchte der Ball schnell sein Leben aus. Doch Balu beschäftigte sich noch tagelang mit dem Plastikteil, trug es begeistert mit sich herum und schüttelte es immer mal wieder.

Ball-6

Da es jetzt im Juli auch sommerlich warm geworden ist, gehen wir extra für unseren Freund an den “Hundestrand”, wo wir fast allein sind.
Balu holt lange Zeit seinen Schwimmreifen begeistert immer wieder aus dem Wasser, springt durch die hohen Wellen oder wird von ihnen überspült. Er mag für diesen Spaß kein Ende finden, schaut uns, selbst wenn wir eine Pause machen, immer wieder auffordernd an.
Doch leider bekommen wir dann später zu Hause die Quittung für sein langes Toben, denn er kann nach einer Ruhepause kaum noch aufstehen.
Zum Glück wird es im Laufe des Tages besser, doch immer wieder wird deutlich, dass er älter wird und nicht mehr so belastbar ist.

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