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Kapitel 18.1 im Jahr 2011

April

Gastritis oder mehr?

Anfang April traten bei Balu plötzlich heftiger Durchfall und Erbrechen auf. Ich vermutete erst, dass er sich den Magen verdorben hätte. Er ist diesbezüglich in der letzten Zeit empfindlicher geworden, und er hatte am Tag zuvor einige Scheiben Schinken von Wolfgang bekommen. Geräuchertes soll ein Hund ja normalerweise nicht bekommen, da das Magenprobleme verursachen kann. Doch manchmal kann man den Hundeaugen eben nicht widerstehen, obwohl man weiss, dass es falsch ist. Doch merkwürdigerweise hielt dieser Zustand mit Durchfall und Erbrechen recht lange an. Wir liessen sogar nachts die Tür zum Garten geöffnet, damit er wegen seines Durchfalls, so oft er wollte, dorthin gehen konnte. Er bekam die für Magenprobleme übliche Diät, also Reis mit Magerquark, Kamillentee und Heilerde. Ich setzte noch die homöopathischen Mittel Nux Vomica und Ipecacuanhae ein. Dennoch hatte er trotz Behandlung drei Tage lang Probleme. Sicherheitshalber gab ich letztendlich noch Kohletabletten dazu, und dann war zum Glück alles wieder in Ordnung.

Wanderung mit Yorkie

Zum wöchentlichen Wandertag mit unseren Freunden war Balu wieder fit. Bei dieser Wanderung war ein neuer Hund dabei, ein Yorkshireterrier. Beide Hunde beschnüffelten sich, doch es sah nicht so freundlich aus. Die Besitzerin hatte mich schon vorgewarnt, dass ihr kleiner Hund sehr dominant sei und gerne andere Hunde anbellen würde. Beide Rüden standen nun sehr steifbeinig da. Ich rief schliesslich Balu zu mir, um einen Konflikt zu umgehen. Doch der Terrier verfolgte ihn penetrant mit hoch erhobener Rute. Mir war klar, dass sich Balu das nicht bieten lassen würde. Erneut versuchte ich, ihn von dem anderen Hund wegzurufen und warnte die Besitzerin des anderen Hundes, die aber nicht reagierte. Ich ahnte, dass Balu den anderen bald zurechtweisen würde, wenn dieser ihn nicht in Ruhe liess. So geschah es denn auch kurz darauf. Balu begrub den Kleinen unter Knurren mit seinem Körper unter sich, ohne ihn zu beissen. Das Geschrei des Kleinen war natürlich gross. Ich rief Balu zu mir, und so humpelte der Kleine schnell zu seinem Frauchen, die ihn gleich an die Leine nahm. Das Humpeln gab sich zu meiner Erleichterung schnell. Doch nur mit Mühe konnten wir die Hundebesitzerin davon überzeugen, den Kleinen jetzt weiter frei laufen zu lassen. Denn die Fronten waren ja nun geklärt. Balu würdigte den Kleinen mit keinem weiteren Blick, und dieser hielt respektvoll Abstand zu Balu. So wanderten wir zusammen problemlos weiter. Als die ängstliche Besitzerin ihren Kleinen aber später auf dem Rückweg wieder an die Leine nahm, fühlte der sich sofort wieder stark und begann sofort wieder, Balu anzukläffen. Dieser ignorierte ihn aber weiterhin, solange er ihn nicht störte und bedrängte. Um das Kläffen des Kleinen zu verhindern, ging ich mit Balu dann zügig voran an die Spitze der Wandergruppe, um eine gewisse Distanz zwischen den Hunden zu schaffen. So beendeten wir diese Wanderung zwar gemeinsam, doch das Frauchen wollte verständlicherweise auch keine weitere Wanderung mit ihrem Hündchen mit uns mitmachen.

Erste Begegnung mit Arek

Balu reagiert bei der Annäherung junger stürmischer oder lebhafter Hunde manchmal unleidlich, ausser es handelt sich um Hundedamen. Er duldet es nicht, dass die Jungspunde ihn anspringen oder belästigen und reagiert oft entsprechend wirsch. Das bekam dann auch der kleine Arek zu spüren, als wir ihn bei Edith das erste Mal besuchten. Arek zeigte sich uns als ein vorsichtiger Hund, der erst mal grossen Abstand zu Balu hielt. Doch nach einer Weile wollte er sich den grossen “Bruder” doch mal näher anschauen. Als er dabei einen gewissen Abstand zu Balu überschritt, brummte dieser und schnappte sogar kurz in seine Richtung. Damit war die Sachlage erst mal geklärt. Balu beachtete den Kleinen überhaupt nicht. Da wir aber ein harmonisches Beisammensein beider Hunde wünschten, trafen wir uns nun mindestens einmal wöchentlich, um beide Tiere aneinander zu gewöhnen. Balu beäugte den Kleinen bald nicht mehr so argwöhnisch, wenn er sich ihm näherte. Arek versuchte nach dem dritten Treffen sogar, Balu zum Spielen zu animieren. Wir hoffen, die beiden kommen miteinander zurecht. Denn Edith nimmt in einigen Wochen unseren Balu, wenn ich zum Wällertreffen nach Deutschland fahre. Bis dahin sollten sich die beiden gut vertragen.

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Areks erste Begegnung mit Balu. Arek schaut sehr ängstlich drein, und Balu will von dem Kleinen nichts wissen.

der Wolf im Schafspelz500

Doch es kam nicht soweit. Arek starb vorher. Ich kann es gar nicht glauben, dass er tot ist, sehe immer noch seine fragenden blauen Augen vor mir. Am Dienstag hatten wir uns noch getroffen und zusammen mit dem Welpen gearbeitet. Am Donnerstag litt er ganz plötzlich an Erbrechen und Durchfall. Edith rief mich sofort an, und ich riet ihr, direkt in die Tierklinik zu fahren. Ich vermutete zuerst eine Vergiftung, weil in Ediths Garten so viele giftige Pflanzen wachsen und junge Hunde ja so gerne alles probieren. Edith fuhr also direkt in eine Notfallklinik. Doch trotz Antibiotika und diverser Mittel gegen den Durchfall wurde es nicht besser. So ging sie am nächsten Tag zu ihrem Tierarzt in ihrer Nähe. Die Blutwerte waren sehr schlecht, der Tierarzt bezeichnete die Lage als sehr ernst. Tagelang hing der kleine Kerl an der Infusion, und Edith wechselte sich in der Betreuung mit ihrer Freundin ab. Es besserte sich trotz aller starker Medikamente nichts. Arek starb nach wenigen Tagen in Ediths Armen. 
Es war für uns alle einfach nur schrecklich. Ich machte mir Vorwürfe, dass Balu vielleicht die Infektion, an der er vor kurzem gelitten hatte, an den Kleinen weitergegeben haben könnte. Doch selbst wenn es so gewesen wäre, konnte ich nicht begreifen, dass man das nicht mit ärztlicher Behandlung in den Griff bekommen konnte. Es bleibt ein Rätsel. Vielleicht besass der Kleine wirklich ein schlechtes Immunsystem oder hatte andere Probleme. Denn von den vier Welpen aus dem Wurf waren bereits zwei im Welpenalter gestorben. Doch alle Gedanken und Vorwürfe nützten nichts. Der kleine Schatz war von uns gegangen.

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Der Frühling kommt mit Macht. Die ersten Mohnblumen sind zu sehen. Hier auf der Insel gibt es auch die Farbe Lila.

Die Nachbarskinder Alina und Lysan genießen mit Balu den Frühling.

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        Wanderung vom Guajara nach Vilaflor

Wir haben diese etwas grössere Wanderung schon seit langem geplant. Heute wollen wir sie in die Tat umsetzen. Es geht vom Parador in den Canadas über den Berg Guajara rund 300 m hinauf und dann rund 1000 m hinab ins Tal über “paisaje lunar”, die Mondlandschaft, bis zum Ort Vilaflor. Es ist eine wunderschöne Wanderung, allerdings sind wir gut sechs Stunden unterwegs. Wie geplant, treffen wir kurz vor der Mondlandschaft auf den zweiten Teil der Wandergruppe, die vom Tal aus hierher gewandert war. Hier einige Eindrücke von der Landschaft.

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Wir sind am Sattel des Guajaras angekommen mit Blick auf den Teide und das Umfeld.

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Jetzt geht es vom Guajara aus hinab ins Tal.

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Balu ist wieder mal der Schattenwanderer, läuft von Schatten zu Schatten, um die Sonne zu vermeiden.

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 Im Wald bewundern wir die gelben Blumenkissen und den weißen Ginster. Direkt vor dem Ort Vilaflor wandern wir durch die zauberhaften gelben Mohnblumenfelder.

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So abgekämpft sah unser Balu am Ende der Tour aus. Einige Tage lang mochte er seine Pfoten nicht so recht auf einen harten Boden setzen. Die Wärme hatte dazu beigetragen, ebenso wie die spitzen Steine, dass seine Pfotenballen gelitten hatten. Doch nach einigen Tagen war alles wieder in Ordnung.

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Unser König der Berge, Balu auf dem Guajara vor dem Teide!

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