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Kapitel 18.4 im Jahr 2011

August

Wanderung bei San Andres

Diese Bergwanderung, die erst durch einen Palmenwald führt, ist immer sehr romantisch. Heute treffen wir Jäger mit einem Rudel der hier typischen Jagdhunde, den Podencos. Die Hunde durchstöbern mit Begeisterung die Gebüsche an den Felsen, um Kaninchen aufzuscheuchen. Auf dem Foto sieht man die Jäger bei ihrer Mittagspause im Schatten des Felsens.

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Ab und zu traut sich auch mal einer der Hunde an Balu heran, wenn wir so ein Rudel treffen. Doch in der Regel halten sie Abstand und sind vorsichtig. Der Unterschied zwischen Balu mit seinem Wuschelfell und den immer sehr schlanken Jagdhunden ist gewaltig.

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September

Einheimische Hunderassen

Nicht nur die zahlreichen Podencos, die für die Jagd gebraucht werden und die Presa Canarios als Bewacher sind hier auf den Kanaren typische Hunderassen. Ich habe jetzt auf einer Waldwanderung mit Balu ein Exemplar eines Garafiños live kennengelernt, das sein Frauchen dort begleitete. Diese Rasse entstand aufgrund der Bemühungen eines Ziegenhirten auf La Palma. Der Garafiño war ursprünglich ein Hütehund für die Ziegen, wird aber auf den Kanaren überwiegend als Familienhund gehalten. Die Hündin besitzt Stehohren. Ich schaffte es leider nicht, dass sie diese fürs Foto aufstellte.

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Veränderungen im Alter

Balu wird in der letzten Zeit immer gesprächiger. Morgens kommt er üblicherweise an mein Bett und kontrolliert, ob ich schon wach bin. Wenn ich noch schlafen will, halte ich ihm nur meine Hand hin, die er dann kurz ableckt oder sachte anstupst. Dann legt er sich wieder hin. Doch wenn ich wirklich wach bin, dann kommt er sofort dicht zu mir ans Bett. Häufig legt er dann seinen Kopf aufs Bett, manchmal folgt auch eine Vorderpfote oder sogar beide, während er auf seinem Hinterteil sitzt. Ins Bett hinein springt oder geht er aber nicht. Wenn ich nach dieser Aufforderung immer noch nicht aufstehe, dann beginnt er neuerdings laut maunzend zu erzählen. Er wird sehr gesprächig mit Brummen und vielen eigenartigen Lauten, die er dann von sich gibt. Das ist sehr witzig anzuhören. Auch gibt er einige dieser Schluchzlaute zum Teil neuerdings von sich, bevor wir mit dem Auto ein Ziel erreichen, das er kennt und das er mag. Zum Beispiel ist das der Parkplatz, auf dem wir uns mit unseren Wanderfreunden treffen, um zu besprechen, wohin wir gleich zum Wandern fahren wollen. Er freut sich dann auch immer riesig, alle zu begrüssen und maunzt deshalb schon begeistert, wenn wir auf diesen Parkplatz einbiegen. Das ist schon sehr lustig.

Die lebende Tüte

Ein witziges Erlebnis hatten wir kürzlich auf einem Spaziergang. Links vor uns am Weg lag eine Plastiktüte, die sich plötzlich zu bewegen begann, als wir uns näherten. Sie hüpfte förmlich auf dem Boden herum. Ich starrte völlig fasziniert auf diese lebende Tüte und versuchte in Gedanken, eine realistische Erklärung dafür zu finden. Währenddessen sprang mein sonst immer so cooler Balu tatsächlich bei diesen seltsamen unkontrollierten Tütenbewegungen einen Schritt zur Seite. Wir waren einen Moment lang wirklich beide irritiert. Doch dann entpuppte sich als Verursacher dieses Phänomen eine Eidechse, die eilig versuchte, aus dieser Tüte zu entkommen. Entweder hatte ihr diese als Schlafraum gedient, oder sie hatte noch Essensreste darin gefunden. Bei unserer Annäherung hatte sie vermutlich nicht so schnell den Ausgang aus der Tüte gefunden. Als sie es nun geschafft hatte, verwandelte sich die lustige hüpfende Plastiktüte wieder in eine normale. Balu würdigte sie keines Blickes mehr.

Übergewicht und Probleme beim Aufstehen

Da Balu leider immer noch zu dick ist, beschliesse ich, noch mehr mit ihm zu wandern als bisher. Ich schaffe es tatsächlich, dass von den rund 45 kg ein Kilo runter geht, doch leider hat er es nach einer Woche wieder drauf. Dabei tut sich nun durch die vermehrte Beanspruchung durch mehr Bewegung ein weiterer Problem auf. Balu bekommt immer mehr Schwierigkeiten, nach den Ruhephasen aufzustehen. Ich suche deshalb einen Tierarzt auf, und der schickt mich weiter zu einem Spezialisten, einem tierärztlichen Orthopäden. Dieser zerrt und dreht an Balus Beinen und damit Gelenken herum, dass ich es kaum mit ansehen kann. Doch Balu tut keinen Muckser. Der Fachmann erklärt mir, dass Balu keinerlei Probleme an den Gelenken hat. Nun sind wir zwar schlauer, doch die Probleme des Tieres bleiben bestehen. Wir entschliessen uns, auf Röntgenaufnahmen zu verzichten, die eine Narkose voraussetzen würden, die ich ihm ersparen möchte. Ich probiere für zehn Tage entzündungshemmende Medikamente aus, zusätzlich mit Omeprazol, das den Magen schützen soll. Die Wirkung ist verblüffend. Balu springt wie ein junger Hund herum. So probieren wir die neuen Tabletten aus der gleichen Wirkgruppe aus, die eine Langzeitwirkung von einem Monat haben. Sie enthalten den Wirkstoff Mavacoxib. Nach Einnahme der ersten bekommt Balu am nächsten Tag starken Durchfall. Da wir nicht sicher sind, ob wirklich die Tabletten die Ursache sind, versuche ich die Tablettengabe noch einmal nach einem halben Monat. Doch wieder tritt Durchfall auf, allerdings nicht direkt nach Einnahme der Tablette. Es ist seltsam. Ich kuriere Balu also mit homöopathischen Tabletten, wie Nux vomica, Magnesium phosphoricum, Arsenicum album und Podophyllum. Dazu gebe ich Harpagophytum und Rhus toxicodendron gegen die Probleme beim Aufstehen. Denn beim Durchstöbern meiner Arzneibücher ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen, dass nicht Arthrose, bzw. Gelenkbeschwerden, Balu Probleme machen, sondern vermutlich eine Spondylose, Probleme der Wirbelsäule also. Dazu passt, dass sich sein Problem bei Überbeanspruchung verstärkt und auch der typisch trippelnde Gang, wenn er aufzustehen versucht.
Zur Zeit geht es Balu mit Hilfe dieser Medikamente glänzend. Dazu kommt die klimatische Veränderung in die Herbsttemperaturen, die er mehr liebt als die Wärme. So bin ich froh, meinen vitalen Hund wieder zurück zu haben und hoffe, es mit dem Wirkstoff Teufelskralle - Harpagophytum auch weiterhin so im Griff halten zu können. Allerdings kommt ja zur Zeit noch die Wirkung von Mavcoxib dazu. Abwarten...

Oktober

Wanderung am vulcano negro mit Frettchen Begegnung

Wir wanderten die neu angelegten wunderschönen Wege um den vulcano negro, den schwarzen Vulkan, den man auf dem Foto im Hintergrund sieht. Links sieht man die Überbleibsel eines kürzeren Lavastromes. Die längeren hatten beim letzten Vulkanausbruch den Küstenort Garachico erreicht und diesen fast ganz verschüttet.

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Beim Wandern in den Kieferwäldern überquerten wir einen der Wasserkanäle, und ich wollte Balu Wasser zum Trinken geben. Da tauchten auf einmal zwei Jagdhunde auf, die gieriger waren als Balu. Es gesellten sich immer mehr dazu, und ich kam mit dem Tränken der durstigen Tiere kaum hinterher. Letztendlich kamen die Jäger und Besitzer dieser Tiere. Einer von ihnen hatte ein Frettchen dabei, das er mir stolz auf meine Nachfrage hin in der Hand präsentierte. Sie werden in den Holzröhren befördert, die die Jäger umgehängt haben. Wenn die Hunde einen Kaninchenbau gefunden haben, wird das Frettchen hineingelassen. Laut Aussage der Jäger sind diese bei ihrer Jagd sehr erfolgreich.

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Spaziergang am Hausberg

Bei meinem Gang über meinen Hausberg entdeckte ich dieses Feld an Lilien. Witzig ist, dass kein Blatt zu sehen ist. Die Lilien wachsen mit ihrem Stengel direkt aus den dicken Knollen.

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Herbst

Wer denkt, dass es in Teneriffa keine Jahreszeiten gibt, täuscht sich. Auch hier findet man im Herbst bunte Blätter, wenn auch die Rottöne sich aufgrund mangelnder Kälte selten ausprägen.

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Wir haben auch Eicheln - ja, es gibt hier herrliche Eichenbäume!- für das kleine Schweinchen und die Pferde auf dem Reiterhof Mamio Verde gesammelt, und die ersten Esskastanien finden und genießen wir nun Anfang November.

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Die Sonnenuntergänge begeistern uns auch immer wieder, hier vom Haus unserer Freunde aus aufgenommen.

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