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Kapitel 20.8 im Jahr 2013

Spielzeug geht kaputt
Balu ist zur Zeit wieder einigermassen gut drauf. Riska ist nun mit sechs Monaten in einem Alter, in dem Balu langsam Interesse an ihr bekommt. Er schnüffelt sie nun häufiger aufmerksam ab. Als diese ihn vor kurzem auf unserer kleinen Rasenfläche im Garten zum Spiel auffordert, bellt er zwar anfangs noch wütend, doch sie schafft es tatsächlich, dass er ihr hinterher läuft und mit ihr zu spielen beginnt. Seit langer Zeit hat er nicht mehr mit einem anderen Hund gespielt.
Allerdings beobachte ich ein paar Tage später zum ersten Mal, dass ein Vorderlauf Balus zittert, als er in Ruhe am Boden liegt. Zum Glück verschwindet es schnell wieder. Ich habe Derartiges bei alten Hunden schon häufiger beobachtet.
Wenn Balu abends zur gewohnten Spielzeit munter ist und spielen möchte, dann gehe ich mit ihm in den Garten. Als ich neulich eins seiner Leckerchen-Spielzeuge aus der Spielkiste holte, war er begeistert. Balu muss bei diesem selbstgebastelten Gerät mit der Nase den inneren Teil der Röhre, eine Flasche, vorwärts schieben, um das Leckerchen am Ende der Röhre hinaus zu schupsen.

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Als es dieses Mal nicht klappt, weil sich die Flasche nicht bewegt, bellt er zornig.

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Als ich das Gerät auf den Boden lege, um es zu untersuchen, versucht er es noch einmal. Doch die Flasche klemmt in der Röhre fest. Vermutlich ist beim letzten Sturm, als alles Spielzeug im Garten durch die Gegend geflogen ist, doch etwas kaputt gegangen. Leider. So bekommt Balu ausnahmsweise das Leckerchen ohne Arbeit. Beim Anschauen des Fotos wurde mir übrigens sehr deutlich, wie grau Balu im Gesicht geworden ist.
Doch nicht nur dieses Spielgerät gibt seinen Geist auf. Als ich mit Balu Flyball spiele, will ich ihm noch eine kleine Hürde vor die Box stellen. Also greife ich seinen Sprungreifen, den man normalerweise mit einem Ständer auf den Boden stellen kann. Da der Reifen aber nicht tiefer verstellbar ist, lege ich ihn mitsamt seinem Ständer schräg auf den Boden. Ich schicke Balu nun durch den fast am Boden liegenden Ring, damit er weiss, was er tun soll. Als ich das wiederhole, springt er aber nicht durch den niedrigen Ring, sondern über den querliegenden Ständer. Doch diese Höhe schafft er nicht mehr. Also landet er mit seinem gesamten Gewicht auf diesem Halterungsstab. Es kracht und der Reifen ist trotz fester Schraubenverankerung von seinem Ständer getrennt. Wieder ein Spielzeug weniger, denn das lässt sich nicht reparieren. Aber ich bin froh, dass Balu nichts passiert ist. Ich konnte den stehenden Reifen schon seit einiger Zeit nicht mehr benutzen, da Balu nicht mehr so hoch springen konnte.

Wanderung im oberen Ruiz-Schluchtteil Fajana
Die kleine Riska ist das erste Mal bei einer Wanderung mit der Wandergruppe dabei.

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Obwohl es Balu an diesem Tag nicht so gut geht, nehme ich ihn dennoch mit, damit die Kleine mehr Sicherheit durch ihn hat. Ich beschliesse aber, nur einen Teil der Wanderung mitzumachen. Ich kehre dann auch nach der Durchquerung des wunderschönen oberen Teils der Ruiz-Schlucht wieder um. Es waren dann aber doch rund sechs km, die Balu und ich zusammen gewandert sind, wenn auch sehr langsam und gemütlich. Balu geht schon seit geraumer Zeit nur noch im Schritttempo mit uns mit. Nur selten läuft er noch im Trab. Dabei liebe ich es so sehr, wenn er in dieser Gangart mit lachenden Augen, dabei mit der weissen Schwanzspitze lustig wedelnd, auf einen zu läuft. Ich vermisse das sehr.

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Links im Hintergrund sieht man eine verlassene Finca mitten in der Schlucht, rechts den Blick zum Rand, von wo wir gekommen sind. Überall blüht es zur Zeit.

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Links sind wir fast am anderen Rand der Schlucht angekommen. Rechts warten wir an den alten Waschanlagen des Ortes auf die Gruppe, die eine längere Wanderung gemacht hat. Ich geniesse derweilen den Blick in das Tal.

Balu geht es schlecht.
Offensichtlich sind selbst diese kurzen Wanderstrecken inzwischen zuviel für Balu. Es geht ihm die nächsten Tage nach diesem Wander-Donnerstag im Barranco Ruiz wirklich sehr schlecht. Er mag sich gar nicht bewegen und leidet offensichtlich. Mich beunruhigt, dass sich sein Bauch unnatürlich anspannt. Er ist prall und dick, obwohl Balu täglich Stuhlgang hat. Ich massiere und behandle. Sein merkwürdiges Geräusper, das er schon ein Leben lang ab und zu mal von sich gegeben hat, hören wir auf einmal auffallend oft. Mir geht es durch den Kopf, ob das ein altersbedingter Herzhusten sein könnte. Dieser Husten entsteht durch Wasseransammlungen in der Lunge, die wiederum durch ein zu schwaches Herz entstehen können. Die Nacht zum Sonntag schlafen Wolfgang und ich sehr unruhig, da wir immer auf Balu horchen. Ich rechne mit dem Schlimmsten. Doch die Nacht über hustet Balu nicht mehr. Aber auch den Sonntag über ist er noch sehr ruhig. Wir gehen zusammen mit unseren Freunden, die wir in Icod besuchen, dennoch ein kleines Stück Weg mit ihm, damit er sich etwas bewegt. Doch man sieht, wie schwer es ihm fällt. Wolfgang hat in das Foto zur Aufmunterung noch unsere lustigen Dosen-Hühner hinein gezaubert.

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Am nächsten Tag, dem Montag morgen, bin ich erschrocken, weil ich sehe, dass Balu seinen Urin nicht zurückhalten konnte. Als ich wach wurde, wunderte ich mich schon darüber, warum er sich so lange und ausgiebig schleckte. Er lag dabei am Boden, und ich sah sofort die Pfütze unter ihm. Auch als er sich erneut hinlegte, musste ich dort wieder wischen. Ich liess ihn schnell in den Garten, wo er sich auch sofort hinhockte und erst nach einer Weile sein Bein hob. Etwas später ging Wolfgang mit ihm noch zu seinem täglichen Pipigang auf den Berg. Ich bemerkte eine Weile später erleichtert, dass Balus Bauch dünner und wieder weich geworden war. Wolfgang berichtete daraufhin, dass sich Balu auf dem Pipigang auch mit einem Riesenhaufen entleert hatte. Offensichtlich war es dieses Problem gewesen. Balu wirkte nun munterer. Am Dienstag nahm ich ihn deshalb wieder mit zum Waldübungsspaziergang mit Riska. Er ist dabei auffallend unternehmungslustig und will auch nach dem langen Spaziergang noch mit mir spielen. Doch am nächsten Tag ist er wieder ruhiger. Vermutlich wieder die Auswirkungen des Spaziergangs. Wir machen an diesem Tag nur kurze Bummelgänge. Es steht nun für mich fest, dass er bei den Wanderungen mit der Gruppe auf keinen Fall mehr mitgehen kann.

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So ist dieses Foto im Barranco Ruiz also das letzte Foto von einer Wanderung mit der Wandergruppe.
Als wir das nächste Mal ohne Balu wandern, fragen alle Mitwanderer erstaunt nach ihm. Sieben Jahre hat er die Gruppe jeden Donnerstag begleitet und gehörte für alle einfach dazu. Mir, die ich immer gelaufen bin, damit die Hunde Bewegung haben, war es sehr eigenartig zumute, dass ich nun nur noch meinetwegen wandere. Ich war sehr froh, dass uns nun die junge Riska begleitete. So ganz ohne Hund ist es doch seltsam. Aber wir müssen uns wohl daran gewöhnen.

Balu mag nicht mehr fressen
Auffallend ist für mich, dass Balu seit einigen Tagen morgens nichts mehr fressen mag. Dabei war es für ihn besonders in den letzten Jahren immer ein wichtiger Akt gewesen, mich morgens mit seinem sanften Nasenkuss zu wecken, damit er möglichst schnell sein Futter bekam. Nun schaut er den Napf, selbst wenn er gefüllt wird, nicht einmal an. Selbst die kleinen Liebeshappen vom Frühstückstisch nimmt er nur noch sehr selten. Erst mittags bekommt er langsam Hunger und frisst etwas. Abends ist er allerdings immer noch gierig, wenn er sein Stück Fleisch bekommt. Und ebenso bei Übungen, bei denen er Leckerchen erwartet.

Juni: Bummeln in den Cañadas
Da Balu selbst auf den kurzen Parkwegen im Stadtteil La Paz nur noch langsam hinter uns her schleicht, überlegen wir jeden Tag, was wir mit ihm noch unternehmen können. Wir sind es gewohnt, dass er uns überall hin begleitet. Nun fällt es uns schwer, ohne ihn irgendwohin zu gehen oder zu wandern. So sind wir heute am ersten Sonntag im Juni in die Cañadas gefahren und haben viele kleine Stopps gemacht, bei denen wir etwas herumgegangen sind. Ich glaube, für Wolfgang war es mehr Arbeit, immer die Treppe zum Einsteigen ins Auto für Balu hin und her zu tragen, als für Balu, die wenigen Schritte an den Stopps zu gehen. Aber so kann unser Freund wenigstens bei uns sein. An der schönen Felsformation, an der Wolfgangs Lieblingswanderung liegt, versuchen wir, mit Balu ein kleines Stück auf dem ebenen Weg zu laufen. Doch er macht uns nach wenigen Metern klar, dass er das nicht will. Er bleibt demonstrativ stehen. So kehren wir zum Auto zurück, zu dem er eiligst hinstrebt. An einem anderen Stopp, an dem Wolfgang die schöne Panoramaaufnahme machte, versuchen wir erneut, etwas spazieren zu gehen. Balu macht zuerst mit, beginnt aber sofort seine Schattenwanderung von einem Schatten einer Kiefer zum anderen. Wir empfinden die Sonnenstrahlen als angenehm, er offensichtlich als zu stark. Lange bleibt er unter einer Kiefer liegen, bevor er uns weiter folgt. Sein Anliegen ist wieder deutlich. Wir wollen ihn nicht zum Laufen zwingen und kehren um.

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Wir erfreuen uns an den zur Zeit hier wunderschön blühenden Tajinasten nahe eines Parkplatzes. Da braucht Balu nur ein paar Schritte zu gehen.

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Der eine Natternkopf, unter dem ich hier mit Balu stehe, ist sicherlich drei Meter hoch. Ein Prachtstück.

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