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Kapitel 19.4 im Jahr 2012

Heulen
Noch etwas Lustiges möchte ich berichten. Ich habe wiederholt versucht, Balu zum Heulen zu bewegen, um auch diese Fähigkeit bei Bedarf abrufen zu können. Doch er heulte nie, auch nicht mit Sirenen oder ähnlichen Geräuschen, die häufig Hunde zum Mitheulen animieren. Doch kürzlich änderte sich das, als mir beim Aufräumen eine bauchige Flöte in die Hand fiel, die ich vor einigen Jahren als Mitbringsel aus China mitgenommen hatte. Ich begann aus Spass etwas auf ihr zu spielen. Balu lag zu diesem Zeitpunkt, wie meistens, dicht neben mir. Auf einmal begann er zu den Tönen der Flöte zu heulen. Immer wieder begann er erneut, sobald auch ich neu ansetzte. Es war eine perfekte Vorstellung. Begeistert lobte ich ihn. Doch das war wohl zu begeistert gewesen, denn sofort wurde er sehr munter. Ich konnte das Heulen nicht mehr wiederholen. Er bellte jetzt nur noch zu meinen Tönen. Aber nun weiss ich immerhin nach fast 11 Jahren, dass Balu doch heulen kann.

Wir wandern mal wieder auf dem Mohnblumenweg durch den Wald bei Esperanza. Ich liebe diese leuchtende gelborangene Farbe der Blumen, die nur um diese Zeit herum blühen.

Mohnblumenweg

Unterschied zwischen Wäller und Briard
Meine Freundin Astrid, die seit sehr vielen Jahren Briards besitzt und vor Jahren auch züchtete, hat vor kurzem die Wällerhündin “Kandee von der Villa Grün” in ihr bestehendes Hunderudel aus Briardhündin und Briardrüde aufgenommen. Da sie sehr gut beobachtet, nimmt sie natürlich besonders intensiv die Verhaltensweisen der Rassen wahr. Ich fand es sehr treffend, was sie mir letztendlich dazu schrieb: “Ich kenne jetzt auch den Unterschied zwischen Briard und Wäller. Der Briard sagt: - hier bin ich, ich mach hier mal Platz und guck was hier geht! Der Wäller sagt: - hallo, siehst du, dass ich hier sitze? Ich bin hiiiier!!! “
Wenn ich dann meinen Eiscafe löffle, Balu mich und dann das Glas fixiert und damit deutlich sagt: “na das meine ich, gib mir endlich auch was davon ab,” dann ist mir klar, was Astrid meint. Doch natürlich meint sie das nicht nur im Verhalten beim Essen.

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Das Verhältnis zwischen Mensch und Hund muss stimmen, dann läuft vieles ohne Worte ab.

LaPaz

Ein Prachtfoto von Balu schoss Wolfgang mal wieder im Park in La Paz in Puerto de la Cruz. Hier legt er sich zu gerne ins kühle Gras und geniesst es sichtlich.

Kapelle

Die kleine Kapelle im Wald ist frisch gestrichen und erstrahlt in neuem Glanz. Viele Wanderer erfreuen sich daran, so wie wir.

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Badewanne
An der Strandpromenade von Puerto liegt auch der Eingang zu den berühmten Martianez Bädern. Wolfgang erlaubt Balu dann gerne, wenn es warm ist, dort in die mit Wasser gefüllten Pflanzenbecken zu steigen. Mir ist das allerdings absolut peinlich. Natürlich macht Balu es begeistert, weil er sich dort gut abkühlen kann. In der Regel trägt er damit zur Belustigung vieler vorbeigehender Passanten bei. Besonders dann, wenn er seiner Badewanne entsteigt und sich kräftig schüttelt, lachen viele.

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Ganz stolz sind wir auch, dass wir nun endlich seit Jahren die erste blaue Tajinaste in den Canadas entdeckt haben. Eher findet man sie auf den anderen Kanareninseln. Sie ist viel kleiner als die sonst in Teneriffa wachsenden roten oder blauroten. Aber wir fanden sie wunderschön. Passend zu unserem Schönling Balu.

MitHund

Noch etwas Wissenswertes zu diesen Natternköpfen, wie sie in der deutschen Sprache genannt werden. Aus den einzelnen Blüten ragen jeweils fünf kleine Staubgefässe, die wie Zungen von Nattern aussehen. Der deutsch-schweizerische Biologe Hermann Wildpret (1834-1908) lebte viele Jahre auf Teneriffa. Er rief unter anderem 1860 den Botanischen Garten in Puerto de la Cruz ins Leben. Er entdeckte die majestätische rote Tajinaste in den Vulkankratern der Cañadas. Die lateinische Bezeichung dieser Pflanze “Echium wildpretii” ist deshalb ihm gewidmet. Die Spanier sprechen von der “Tajinaste rojo, orgullo de Tenerife”, also der roten Tajinaste, dem Stolz Teneriffas. Diese zweijährige Planze wächst erst ab einer Höhe von 1600-2000 Metern und kann bis zu drei Meter hoch werden. Botanisch gehört sie zu den Rauhblattgewächsen, den Boraginaceae und ist eine Gattung der Natternkopfgewächse, eben dem Echium. Die rote Variante gibt es nur auf Teneriffa und in La Palma nur noch in den Schluchten der Caldera de Taburiente. An einem Natternkopf können bis zu 8000 kleine Blüten zu finden sein. Der Honig, den die Bienen aus diesen Blüten und denen des Teideginsters fertigen, ist eine Delikatesse.
Die blaue Variante nennt sich botanisch “Echium auberianum. Es gibt auch noch eine weiße Art (Echium simplex, spanisch arrebol taginaste), die auch in tiefer gelegeneren Gegenden wächst. Alle Arten stehen unter Naturschutz.

Juli
Balus Geburstag
Die Zeit vergeht wie im Flug. Nun wird unser Balu am 25. Juli schon 11 Jahre alt. Mir fiel das untere Foto in die Hände, das Wolfgang im Jahre 2005 gemacht hatte. Da schaut er von hoch oben auf uns herab oder auf die Zeit....???

Jan-2005

An diesem besonderen Tag gingen wir mit ihm zum Strand, weil ihm das am meisten Freude macht. Dort fand er diesen bunten Ball, der viel interessanter als die mitgenommene Frisbeescheibe war.

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Voller Begeisterung stürzte er sich immer wieder in die manchmal recht hohen Wellen, die ihn teilweise auch überspülen.

Ancon 1
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